Artikel in der Ostfriesen-Zeitung vom 2. November 2006
Mit dem Wackerhammer schlugen Schüler und
Wissenschaftler die Bohrstangen meterweit in den Boden.
Timmel – Bei den Auricher Wissenschaftstagen hat sich eine Gruppe von vier Schülern der Oberstufe des Gymnasiums „Ulricianum“ Aurich an geologischen Arbeiten im Timmeler Feld beteiligt. Während der Herbstferien suchten Mustafa Fattah und Khoder Fattah, Frank Eilers und Merle Riedel gemeinsam mit Geologen eiszeitliche Spuren. Insgesamt acht Bohrungen bis zu einer Tiefe von zehn Metern wurden vorgenommen. Daneben wurde ein Schürfgraben ausgehoben.
Organisiert und fachlich betreut wurden die Feldarbeiten von der Geologin Gisela Riedel und dem Lehrer Alexander Stracke. Bereits Ende der 80er Jahre hatte der Geologe Dr. Josef Merkt mit einem Kollegen vom damaligen Niedersächsischen Landesamt für Bodenkunde in Hannover mit Hilfe der Lehrer Martin Hinrichs und Friedrich Freudenberg und Schülern des Gymnasiums „Ulricianum“ Aurich das Timmeler Frauenmeer untersucht. Die Geologen fanden heraus, dass es sich bei dem Timmeler Frauenmeer um einen eiszeitlichen Pingo handelt, der während der letzten Weichsel-Kaltzeit entstand.
Aufbauend auf diesen Ergebnissen nahm Dr. Josef Merkt mit den Schülern jetzt eine Senke östlich der Straße „Reitplatzweg“ unter die Lupe. Ziel dieser ersten Untersuchungskampagne war es, neue Erkenntnisse über die Existenz von eiszeitlichen Pingos in diesem Bereich zu erhalten. Ob es sich bei der untersuchten Senke (auch Depression genannt) um ein Überbleibsel eines eiszeitlichen Pingos handelt, wird die Auswertung der aktuell gewonnenen Daten zeigen.
Die Ergebnisse sollen bei den Auricher Wissenschaftstagen in Form von Kurzreferaten präsentiert werden. Weitere Bohrungen der benachbarten Senken sind in Zusammenarbeit mit dem Gymnasium „Ulricianum“ Aurich für die kommenden Osterferien 2007 geplant.