Praktikum am Radioteleskop in Effelsberg
des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie Bonn
Von Holger Wiertzema
Vom 02.04.02 bis zum 12.04.02 befand ich mich in Effelsberg, einem kleinen, ungefähr 40 Kilometer von Bonn entfernten Dorf beim Radioteleskop des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie Bonn. Hier im Mischwald, ganz in der Nähe einer einzigen Frittenbude weit und breit, verbrachte ich meine Ferien als Praktikant im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage. Neben der Aufgabe, täglich Berichte für die Homepage der Auricher Wissenschaftstage zu senden, gab es im Großen und Ganzen noch zwei weitere Arbeitsfelder, in denen ich aktiv wurde. Ein Teil davon ist der Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Dort erarbeitete ich ein HTML-Projekt für das Institut mit dem Thema „Die (deutsche) Geschichte der Radioastronomie“. Oberhalb des Teleskops gibt es einen Besucherpavillon, der die Anlaufstelle für die Öffentlichkeit darstellt. Dort gibt es sehr viel Informationsmaterial und die Möglichkeit zur Teilnahme an Vorträgen zur Radioastronomie und zum Teleskop Effelsberg.
Hier befinde ich mich mit Herrn Dr. Kraus, der mir gerade Einzelheiten erklärt, im Spiegel selber!
Der zweite Teil meiner Aktivitäten war die Begleitung von Beobachtern bei ihren (teilweise nächtlichen) Forschungen. Während diese oftmals nur wenige Tage bleiben, gibt es die sogenannten „Operateure“, die den technischen Part übernehmen und sich in acht-Stunden-Schichten abwechseln. Eines der Projekte beschäftigte sich mit der Untersuchung von zwei Objekten im All, um eine weltweit neue Methode zur Bestimmung von Magnetfeldern in Gaswolken zu gewinnen. Dabei wurden beide Objekte mehrfach und intensiv mit dem Radioteleskop abgescannt, um ihre Eigenschaften festzulegen. Auf die Ergebnisse ist natürlich erst mal zu warten, da diese nach Abschluss der Beobachtungen erst ausgewertet werden müssen. Ich halte jedoch Kontakt zu den Personen, um die Forschungsergebnisse zu erhalten und die Frage, ob sich der Aufwand gelohnt hat, beantworten zu können.
Dies bin ich an meinem Arbeitsplatz mit PC, Internetanschluss, Drucker, Scanner, Telefon etc.
Als abschließendes Wort möchte ich sagen, dass ich schon jetzt stark von diesem Stipendium profitiere. Neben dem Physikwissen konnte ich einen großen und interessanten Einblick in die Arbeitswelt der Radioastronomie werfen und habe dabei viel gelernt. Mein Dank gilt nochmals den Auricher Wissenschaftstagen und ihren Organisatoren!
[Nachtrag: Das HTML-Projekt von Holger Wiertzema liegt seit dem 19.04.02 auf einem Server des MPI. Ein kurzer Bericht über das Praktikum findet sich auch auf einer Seite des Ulricianums.]