Nachdem wir am 3. August 2010 um 06:00 Uhr morgens von Bremen losgeflogen sind, kamen wir um 22:30 Uhr MEZ in St. John‘s, Neufundland, an. Nach dreitägigem Aufenthalt, der uns die Möglichkeit geboten hat, die Gegend ein wenig zu erkunden, gingen wir am Mittwochmittag an Bord, da die vorausgeschickten Kisten ausgepackt und erste Vorbereitungen für die kommende Expedition getroffen werden mussten.
Die gesamte Forschungsreise ist in 3 Abschnitte gegliedert, die von Reykjavik nach St. John‘s, von St. John‘s nach Ponta Delgada (an der wir teilnehmen) und von dort aus nach Las Palmas führen.
Der zweite Teilabschnitt befasst sich dabei mit der Zirkulation und den Transportschwankungen des Tiefenwassers im subpolaren Nordatlantik.
Nach den ersten 6 Tagen auf hoher See konnten wir schon einige Einblicke in die verschiedenen Forschungsbereiche, die auf diesem Schiff vertreten sind, gewinnen, so dass wir auch immer wieder etwas Neues dazulernen können.
Auf der Reise werden zwischendurch immer wieder Stopps eingelegt, an denen zum Beispiel Wasserproben genommen oder Verankerungen, die letztes Jahr ausgesetzt wurden, geborgen werden. Die Arbeit am Schiff ist in 4-Stunden-Wache eingeteilt, wobei wir als Minderjährige statt im Rhythmus 4 Stunden arbeiten, 8 Stunden Pause, stattdessen 7 Stunden tagsüber arbeiten.
Unsere Aufgaben beschränken sich dabei nicht auf einen einzigen Bereich, sondern wir helfen überall dort, wo Hilfe gebraucht wird. Dazu gehört das Putzen und Zusammensetzten von Gefäßen, mit denen Wasserproben genommen werden, das Aufrollen und Kontrollieren der Seile von den Verankerungen, die wieder ins Wasser gelassen werden, oder auch das Entnehmen der Proben aus den Schöpfern, die in verschiedene Tiefen heruntergelassen werden, wo sie via Computersignal schließen und so das Wasser gefangen halten.
Vom Wetter her könnte es noch ein wenig besser werden, da wir bis jetzt nur einen Tag wirklich Sonnenschein hatten. An diesem Tag konnten wir aber dafür auch schon einen einzigartigen Sonnenuntergang beobachten.
Für unser leibliches Wohl ist Dank des sehr guten Kochs gesorgt und auch die Kabinen sind sehr großzügig ausgestattet.
Glücklicherweise sind wir von der Seekrankheit verschont geblieben. Des Weiteren konnten wir schon mehrmals größere Walgruppen beobachten.
Anbei schicken wir den ersten Wochenbericht von Frau Prof. Dr. Rhein und einige Bilder unseres Aufenthalts.
Unser nächster Bericht folgt in circa einer Woche.
Imke Meenken und Simone Heyen, 10. August 2010