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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Aufenthalte bei der ZEIT in Hamburg (III)

Praktikumsbericht

Praktikum bei der ZEIT in Hamburg
vom 17. Oktober bis zum 28. Oktober 2005
Von Thomas Kuhlmann

Im Rahmen des Stipendiatenprogramms der Auricher Wissenschaftstage hatte ich in den Herbstferien die einmalige Chance, bei einer der renommiertesten Zeitungen Deutschlands, der ZEIT, im Ressort „Wissen" hospitieren zu dürfen sowie auch selber etwas zu schreiben. Das Ressort „Wissen" beschäftigt sich mit naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Themen. Mit meinen ersten journalistischen Erfahrungen, die ich schon bei der lokalen Tageszeitung „Ostfriesische Nachrichten" gesammelt habe, ging es am 16. Oktober nach Hamburg. Doch ich konnte bereits am ersten Tag feststellen, dass sich die Abläufe einer Wochenzeitung enorm von denen einer Tageszeitung unterscheiden.

Ansicht des Gebäudes der ZEIT, 48 k

Das Gebäude der ZEIT in Hamburg

Das Wichtigste vorab: Der Tag beginnt und endet mit einer Tasse Kaffee! Dazwischen liegt jedoch harte Arbeit in Form von Planen, Recherchieren, Schreiben und Redigieren …

Die Produktionswoche im Ressort „Wissen" beginnt am Mittwoch mit einer Ressortkonferenz. An dieser Konferenz nehmen alle Redakteure des Ressorts teil und planen die Themen der kommenden Ausgabe: Welcher Aufmacher wird in Anbetracht aktueller Ereignisse gedruckt, von welcher Person wird ein Porträt angefertigt und welches Bild wird das Bild der Woche?

All diese Fragen und mehr werden auf der Ressortkonferenz beantwortet. Dabei werden nicht nur die Themen der Redakteure, sondern auch die Themen der freien Autoren miteinbezogen. Nach der Konferenz geht es dann an die Artikel. Recherchieren und redigieren, das heißt Informationen suchen und bereits fertige Artikel durchlesen und korrigieren. Am Nachmittag geht dann der Blattmacher zur Layout-Konferenz. Dort wird besprochen, welche Bilder und Illustrationen für die jeweiligen Artikel verwendet werden. Sind keine passenden Materialien zu finden, werden diese extra in Auftrag gegeben.

Am Donnertag recherchieren und redigieren die Redakteure weiter und schreiben ihre Artikel.

Dies geschieht auch am Freitag, mit dem Unterschied, dass an diesem Tage die „Große Konferenz" ansteht. Anwesend sind alle Ressortleiter und Redakteure, sowie der Chefredakteur. Auf dieser Konferenz stellen die Ressortleiter ihre Themen vor und es wird eine sogenannte „Blattkritik" von einem Redakteur oder einem geladenen Gast vorgetragen.

Am Montag und Dienstag müssen dann alle Artikel fertig gestellt werden. Diese werden dann noch einige Male durchgelesen und bei Bedarf gekürzt und korrigiert. Es ist also ein langer Weg bis hin zum druckfertigen Artikel. Die lange und ausführliche Recherche zeigt, mit welcher hohen journalistischen Qualität Artikel bei der ZEIT verfasst werden.

Ansicht des Arbeitsplatzes beim Praktikum, 24 k

Mein Arbeitsplatz

Ich war für die Rubrik „Erforscht und Erfunden" zuständig. In dieser Rubrik werden kleine Meldungen über wissenschaftliche Neuigkeiten veröffentlicht. Recherchiert habe ich dafür in den wissenschaftlichen Magazinen „Nature“ und „Science“ – beide englischsprachig – sowie in einigen Online-Magazinen. Wichtig war es, dass die Meldungen aktuell waren und nicht schon in einer anderen Zeitung veröffentlicht wurden. Außerdem müssen die Meldungen kurz und knapp in verständlicher Form dem Leser näher gebracht werden. Die abgebildete Meldung wurde beispielsweise von mir verfasst ("Die ZEIT" – Ausgabe Nr. 44 vom 27. Oktober 2005):

Text der während des Praktikums verfassten Nachricht, 48 k

Abschließend möchte ich sagen, dass das Praktikum bei der ZEIT sehr interessant und aufschlussreich war. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, an den Konferenzen teilzunehmen sowie den Journalisten bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Obwohl sie teilweise sehr beschäftigt waren, gaben sie mir viele gute Ratschläge, die beim journalistischen Schreiben zu beachten sind. Mein Wunsch, später im Berufsleben journalistisch tätig zu werden, hat sich insgesamt bestätigt.

Ich kann nur jedem empfehlen, an solch einem Praktikum teilzunehmen.

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