Logo der Berufsbildenden Schulen 2 Aurich

Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

Logo des Ulricianums

Artikel in der Ostfriesen-Zeitung vom 23. Februar 2018, S. 19 [1]

Die Gravitationswellen begeistern die Physiker

VORTRAG Radioastronom berichtete bei den Wissenschaftstagen über eine spektakuläre Entdeckung

Erst vor drei Jahren gelang es Forschern, eine 100 Jahre alte Theorie von Albert Einstein zu beweisen.

Von Günther Niet

Foto von Dr. Norbert Wex bei seinem Vortrag auf den den 28. Auricher Wissenschaftstagen 2018, 30 k

Norbert Wex sprach darüber, was die Entdeckung der Gra­vi­ta­tionswellen für die Physik bedeutet. (Bild: Niet)

AURICH - Gravitationswellen standen am Dienstagabend bei den Auricher Wissenschaftstagen auf dem Lehrplan. In die höchst interessante, aber auch schwierige Materie führte Dr. Norbert Wex vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn ein.

Albert Einstein hatte die Gravitationswellen vor mehr als 100 Jahren vorhergesagt und beschrieben. Sie werden, so seine Theorie, durch immense Beschleunigungen von Massen ausgelöst und bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit durch das Universum.

Der deutsche Physiker konnte aber deren Existenz selber nicht nachweisen. Das gelang erst vor drei Jahren, am 14. September, einem internationalen Forschungsteam mit Hilfe von Detektoren des Laser-Interferometer-Gravitationsobservatoriums (LIGO) in den USA. Drei Wissenschaftler, unter anderem der deutschstämmige Professor Rainer Weiss, erhielten im vergangenen Jahr für ihre bahnbrechenden Forschungen den Nobelpreis für Physik.

Über diese Entwicklung zeigte sich Wex begeistert. Mit der Entdeckung der Gravitationswellen und deren Signalen beginne in der Astrophysik ein neues Zeitalter, prognostizierte er. Man habe endlich die von Einstein vorhergesagten Schwingungen der Raumzeit nachweisen und seine Theorie über Raum und Zeit verifizieren können. Mit dem Nachweis der Gravitationswellen könnten die Physiker solche kosmischen Ereignisse und Zustände erklären, bei denen das bislang nicht möglich gewesen sei. Der Nachweis beschere der Radioastronomie rosige Aussichten und neue revolutionäre Möglichkeiten bei der Untersuchung des Universums. Wex: „Jetzt kann man das Universum auch hören.“

Die Gravitationswellen seien 2015 von der Verschmelzung von zwei Schwarzen Löchern ausgegangen, erläuterte Wex. Als einen weiteren „Quantensprung“ in der Gravitationswellenforschung bewertete der Wissenschaftler die Entdeckung einer Quelle von Gravitationswellen, die gewaltige Kollision zweier Neutronensterne in der 130 Millionen Jahre entfernten Galaxie NGC 4993. Neutronensterne geben laut Wex zwar schwächere Gravitationssignale ab als Schwarze Löcher, dafür dauerten diese aber länger an. Das ermögliche den Forschern, mehr Informationen und Details zu ermitteln.

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

[Zurück zum Text]

Neues | Seitenanfang