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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel in der Ostfriesen-Zeitung vom 20. Februar 2018, S. 19 [1]

Elftklässler bekamen ersten Einblick in die Forschung

BILDUNG Stipendiaten der Auricher Wissenschaftstage erzählten von ihren Erfahrungen in Praktika

Zwei Wochen lang besuchten sie Institute in deutschen Großstädten. Die Schülerin Kirsten Reiners fuhr nach Brüssel ins Europaparlament.

Von Svenja Wagner

Foto von den Berichten der Stipendiatinnen und Stipendiaten bei den 28. Auricher Wissenschaftstagen, 24 k

Mika Helmke präsentierte im Foyer des Gymnasiums Ul­ri­ci­a­num seine Erlebnisse im Max-Planck-Institut für Im­mun­bio­lo­gie und Epigenetik in Freiburg. (Bild: Wagner)

AURICH - Tierversuche, Genforschung, eine Magnetschwebebahn, Diabetologie und Politik: Das sind am Donnerstagvormittag Themen im Foyer des Auricher Gymnasiums Ulricianum gewesen. Kurz gesagt: Es ging um die Wissenschaft. Sechs Elftklässler der Auricher Berufsbildenden Schulen (BBS) II und des Gymnasiums präsentierten ihre Praktikums-Erfahrungen, die sie als Stipendiaten der Auricher Wissenschaftstage gemacht hatten.

Dabei kam mehrmals das Thema Tierversuche zur Sprache. Damit hatte unter anderem Sophie Bloser von der BBS II zu tun. Sie war für zwei Wochen im Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam. Dort hatte die Elftklässlerin in der experimentellen Diabetologie geforscht, wie sie am Donnerstag erzählte. Dabei ging es unter anderem um die Ursachen für den Typ-2-Diabetes.

Rund 250 Zehntklässler waren gekommen, um von den Erfahrungen der Elftklässler zu hören. Dazu hatten laut Bloser auch Versuche mit Mäusen gehört: „Mir wurde gezeigt, wie Zellen aus Mäusen gewonnen werden. Die Zellen musste ich mit Viren infizieren.“

Tierversuche zu reduzieren oder zu vermeiden, damit hatte sich die Gymnasiastin Huong Hyungh beschäftigt. Im Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin forschte sie nach Alternativmethoden, beispielsweise durch die Technik.

Es ging auch darum, ob die Tierversuche wirklich so schädlich sind, wie angenommen. Oder emotionalisiert der Mensch zu sehr? „Es ist etwas paradox, aber um das herauszufinden, wurden in dem Institut Tierversuche gemacht“, erzählte Hyungh. Zu einer Antwort sei man noch nicht gekommen.

Auch im Europaparlament wurden Tierversuche thematisiert. Kirsten Reiners hatte das in Brüssel miterleben dürfen. „Die Europäische Union hat eine aufklärende Aufgabe und will zeigen, dass diese Versuche nicht so schlimm sind, wie in der Öffentlichkeit häufig dargestellt“, so Reiners. Sie hatte während ihres Praktikums an Sitzungen und Ausschüssen des Parlaments teilgenommen, erzählte sie.

Joost Janssen und Jelke Janßen von den BBS berichteten von ihrem Praktikum im Leibniz-Institut für Werkstoff- und Festkörperforschung in Dresden. Sie hatten sich unter anderem mit Thermoelektrik beschäftigt und mit Supraleitern experimentiert, die für den Energietransport verwendet werden.

Mika Helmke berichtete vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie. Dort hatte er unter anderem in der Genetik geforscht. „Es war anspruchsvoll, denn es war alles auf Englisch“, sagte er.

Die jetzigen Zehntklässler können sich ab sofort für ein Stipendium bewerben. In einem Jahr könnten sie dann ihre Erfahrungen weitergeben.

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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