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Auricher Wissenschaftstage –
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Artikel in der Ostfriesen-Zeitung vom 23. März 2015, S. 13 [1]

Rechtsmediziner erzählt aus seinem Alltag

WISSENSCHAFT Professor gab bei Vortrag in Aurich Einblicke in seine Arbeit

Vor allem die Untersuchung von Leichen dauere länger, als man es aus Krimiserien kenne, sagte er.

Foto von Professor Dr. Marcel Verhoff bei 25. Auricher Wissenschaftstagen, 19 k

Professor Dr. Marcel Verhoff hielt einen Vortrag. (Foto: Niet)

AURICH / NI - In Krimiserien wie „CSI“, „Crossing Jordan“ oder auch im „Tatort“ sind sie oft die eigentlichen Stars: die Rechtsmediziner und Forensiker. Durch Untersuchungen finden sie unglaubliche Dinge heraus und können am Seziertisch bereits nach kurzer Zeit den Todeszeitpunkt eines Mordopfers feststellen.

Dass die Realität anders aussieht, darüber berichtete der Leiter der Rechtsmedizin in Frankfurt, Professor Dr. Marcel Verhoff, bei dem Vortrag „Rechtsmedizin zwischen Krimi und Wissenschaft“ am Freitagabend im Auricher Güterschuppen.

Um Todesursache und Zeitpunkt festzustellen, werde eine Leiche gründlich untersucht: „Die Ermittlungsbehörden erwarten von uns genaue und schnelle Angaben.“ So fix wie im Fernsehen gehe es meistens aber nicht, sagte der Rechtsmediziner.

Um Opfer und Täter zu identifizieren, sei eine Untersuchung des Genmaterials (DNA-Analyse) vor Ort wichtig. Hautzellen, Speichel oder Sperma könne man je nur einer bestimmten Person auf der Welt zuordnen. Dank Computertomografie könne man außerdem aus Skeletten und Leichenteilen einen Körper am Bildschirm rekonstruieren und ihm ein Gesicht geben. Verhoff erklärte auch, dass er das Alter eines Toten annährend bestimmen könne, wenn er sich dessen Schädel ansehe. Sinnvoll sei es auch, Insekten und Ungeziefer am Leichnam zu analysieren – sie lieferten Hinweise auf die Todesumstände.

Mit expliziten Fotos eines toten Ehepaars zeigte Verhoff, wie es ihm und seinen Mitarbeitern gelungen war, nach 25 Jahren den Tod der beiden als ein Verbrechen zu entlarven und den Sohn als Täter zu überführen.

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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