Logo der Berufsbildenden Schulen 2 Aurich

Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

Logo des Ulricianums

Artikel in der Ostfriesen-Zeitung vom 12. März 2013, S. 19 [1]

Aus der Kälte in den Dschungel

BILDUNG Auricher Schüler forschen in nächsten Wochen in Trinidad und Tobago

Jan Trebesch und Meint-Hilmar Broers beobachten in der Karibik das Schwarmverhalten von Guppys, kleinen Zierfischen.

Stephan Schmidt

Foto der beiden Stipendiaten, 80 k

Die Gymnasiasten Jan Trebesch (links) und Meint-Hilmar Broers sind gestern abgereist. (Foto: Schmidt)

AURICH - Guppys sind in vielen Aquarien Deutschlands zu Hause. Die heimischen Gewässer der Zierfischchen liegen aber in den Tropen. Dorthin reisen jetzt die beiden Auricher Schüler Jan Trebesch (16 Jahre, vom Ulricianum) und Meint-Hilmar Broers (22 Jahre, von den Berufsbildenden Schulen). In dem kleinen Inselstaat Trinidad und Tobago vor der Küste Venezuelas werden sie die Guppys in ihrem Lebensraum beobachten – zusammen mit einem Team von Wissenschaftlern aus Deutschland. Das kollektive Verhalten der Fische, landläufig auch als Schwarmintelligenz bezeichnet, soll erforscht werden. Der Aufenthalt im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage dauert vier Wochen.

Gestern sind die beiden Gymnasiasten mit dem Zug in Richtung Berlin aufgebrochen. Von dort fliegen sie nach Miami, wo sie einen Flieger nach Port of Spain, der Hauptstadt Trinidads, nehmen. Dann heißt es: ab in den Dschungel. „Wir haben festes Schuhwerk eingepackt, damit uns keine Giftschlangen in den Knöchel beißen“, sagt der 16-jährige Jan Trebesch. Auch in Sachen Krankheiten haben sich die beiden Schüler gerüstet: Sie wurden gegen Gelbsucht, Diphterie, Tollwut, Hepatitis B und C und Tetanus geimpft. Die Auricher suchen zusammen mit Professor Jens Krause vom Leibnitz-Institut Berlin und seinen Mitarbeitern nach einem geeigneten Teich oder Tümpel, in dem ein kleiner Guppy-Schwarm lebt. „Wir fangen 20 bis 25 Fische ein. Die werden dann betäubt und mit jeweils drei Farben tätowiert, um sie unterscheiden zu können“, sagt Meint-Hilmar Broers.

Die Fische werden anschließend ins Gewässer zurückgesetzt. Die Forscher und Stipendiaten aus Aurich werden dann das Verhalten der Guppys beobachten. Dank der leuchtenden Farbmarkierung ist das möglich.

Auf ein seltenes Naturschauspiel freuen sich die Schüler besonders: Sie werden dabei zusehen können, wie Lederschildkröten, die größten Exemplare ihrer Art, Eier legen. Die Panzer dieser Tiere werden bis zu zweieinhalb Meter lang.

Die Schüler müssen sich an den Temperaturunterschied zwischen Deutschland und der Karibik gewöhnen. In Aurich friert es, in Trinidad herrscht mit 34 Grad brütende Hitze.

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

[Zurück zum Text]

Seitenanfang