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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel der Ostfriesen-Zeitung vom 26. Januar 2011, S. 19 [1]

Nachts brodelte ein Vulkan im Ulricianum

BILDUNG Auricher Schüler betätigten sich als Jungforscher und suchten einen Schatz am Ems-Jade-Kanal

Zu den Juniorwissenschaftstagen waren Experten des Deutschen Geo-Forschungszentrums aus Potsdam nach Ostfriesland gekommen.

Von Wolfgang Trumpf

Foto der 40 Jungforscher, 33k

40 Schüler verbrachten als Jungforscher eine „lange Nacht des blauen Planeten“ im Selbstlernzentrum des Ulricianums. Links im Bild Landrat Walter Theuerkauf und neben ihm (verdeckt) Direktor Tade W. Risius. Im Hintergrund die Mitarbeiter des Deutschen Geo-Forschungszentrums und ihr Vulkanmodell. (Fotos: Trumpf)

AURICH - „Die lange Nacht des blauen Planeten“ lautete das Motto eines Projektes am Gymnasium Ulricianum in Aurich. Es ging dabei um Vulkane und begann am späten Montagnachmittag: Mit Schlafsäcken, Isomatten, Kuscheltieren und Taschenlampen zogen 40 „Jungforscher“ ins Selbstlernzentrum des Gymnasiums und richteten zwischen Bücherregalen ihr Nachtquartier ein.

„Jetzt beginnt etwas ganz Neues, das sind die Juniorwissenschaftstage“, sagte der Leiter des Ulricianums, Tade W. Risius, bei der Begrüßung der Schüler im Alter zwischen neun und zwölf Jahren. Sie besuchen die Lambertischule, die Finkenburgschule, die Grundschule Egels, die Grundschule Westerende-Kirchloog und das Ulricianum in Aurich. Zielrichtung sei es, deutlich zu machen, wie hochinteressant Naturwissenschaften seien und wie leicht das Lernen sein könne.

Dazu begrüßte Landrat Walter Theuerkauf, dem die Begeisterung über das „tolle Projekt“ anzuhören war, ausgewiesene Experten: Mitarbeiter des Deutschen Geo-Forschungszentrums (GFZ) in Potsdam.

Das Team bestand aus Geologen, Meteorologen und GPS-Experten unter Leitung des Meteorologen Franz J. Ossing. Gemeinsam werde das „Abenteuer Wissenschaft“ erlebt, so der Landrat, vielleicht ergebe sich für den ein oder anderen Schüler später eine berufliche Perspektive daraus. Nach einem kurzen Abendessen in der Mensa erfuhren die Jungforscher zunächst, wie GPS-Empfänger funktionieren und wie man sich damit orientiert. Dann folgte ein Experiment in der freien, mittlerweile dunklen Natur: eine Schatzsuche mit den Geräten zur Positionsbestimmung in den Gebüschen am Ems-Jade-Kanal. Der Schatz wurde gefunden, es handelte sich um eine Truhe voller Überraschungseier, die später im Selbstlernzentrum gerecht aufgeteilt wurden.

Weiter durch die Nacht führte ein rauchendes Vulkanmodell des GFZ. Vulkanforscher berichteten von ihren Expeditionen. Die Vulkan-Gespräche gingen so lange, bis den Jungforschern die Augen zufielen und sie von Vulkanen träumen konnten.

Am nächsten Tag ging es dann – nach dem Frühstück – virtuell auf einen Schichtvulkan auf der indonesischen Insel Java. Mittags war die „Die lange Nacht des blauen Planeten“ endgültig vorüber. Alle Jungforscher kehrten in die vulkanfreie Zone Ostfriesland zurück.

Das nächste Projekt für den Forschernachwuchs wendet sich im Februar an Mädchen verschiedener Schulen. In Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegner-Institut geht es dann um Polar- und Meeresforschung.

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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