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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel der Ostfriesen-Zeitung vom 19. Januar 2011, S. 17 [1]

Zwei Auricher inmitten von Kunstschätzen

BILDUNG Die beiden BBS-Schüler Jannes Müller und Henning Detmers waren Praktikanten in Florenz

Sie halfen Assistenten des Max-Planck-Institutes für Kunstgeschichte. Ein Stipendium der Wissenschaftstage machte es möglich.

Von Monika Bogena

Die Stipendiaten mit einem Laptop, 23k

Viele Bilder haben Johannes Müller (rechts) und Henning Detmers aus Florenz mitgebracht. (Foto: Ortgies)

AURICH - Vier Wochen verbrachten Jannes Müller und Henning Detmers im vergangenen Oktober in der italienischen Stadt Florenz, weil sie sich erfolgreich um das Stipendium der Auricher Wissenschaftstage 2010 beworben hatten. Die beiden Schüler der BBS Aurich II hatten damit die einmalige Gelegenheit, den Schulalltag hinter sich zu lassen und in einer ganz anderen Atmosphäre wissenschaftliches Arbeiten kennenzulernen. Sie absolvierten ein vierwöchiges Praktikum am Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte in Florenz. Gestern übergab ihnen Schulleiter Robert Ottens ihre frisch aus Italien eingetroffenen Anerkennungszertifikate.

„Diese sind besonders gut ausgefallen“, lobte er die beiden 18-Jährigen, die nach der Berufsfachschule Informatik in das berufliche Gymnasium wechselten und sich dort im zwölften Jahrgang befinden. Voraussetzungen für das Stipendium waren gute Erkenntnisse in der Bildbearbeitung und Germanistik als Schwerpunkt. „Die Jury hat die beiden ausgewählt, weil sie sichtbares Interesse und Engagement mitbringen“, so Josef Antony, Vater der Wissenschaftstage.

Untergebracht in einem Kloster waren Jannes Müller und Henning Detmers mitten in der von Kunst und Architektur geprägten Stadt. Das Institut befindet sich unweit vom Dom in einem alten Palast. „Der wird derzeit umgebaut“, berichteten die beiden Schüler. Aufgrund der Fülle an Büchern drohe das Erdgeschoss einzustürzen. Nun versuche man sogar eine Erweiterung ins Erdreich. Die beiden Auricher Schüler hatten einen Arbeitsplatz bei den wissenschaftlichen Assistenten und bekamen einen Einblick in wissenschaftliche Arbeit auf höchstem Niveau. Das konnte auch ihre Betreuerin Ulrike Homrighausen, BBS-Lehrerin, bestätigen. „Sie saßen da mitten in den tollsten Kunstschätzen“, sagte sie. Jannes Müller und Henning Detmers mussten überwiegend alte Werke digitalisieren und bearbeiten. „Es war schon nicht leicht, etwas bei dieser Menge an Büchern zu finden“, so Müller. Teilweise seien sie über Leitern in die Bücherregale geklettert. Sie würden so ein Angebot gerne wieder wahrnehmen, sagten beide Schüler übereinstimmend.

„Es war für die beiden jungen Männer ein fremdes Land, eine fremde Sprache und ein ganz anderes Lebensgefühl“, so Ulrike Homrighausen. Das Institut verkörpere das, was Florenz ausmache. „Zu einer solchen Aufgabe gehöre schon eine Menge Selbstvertrauen“, so Schulleiter Ottens. Die Schüler würden an diesen Stipendien wachsen.

Stipendium

Wesentlicher Bestandteil der Auricher Wissenschaftstage ist das Stipendiaten-Programm. Es ermöglicht Schülern, zum Beispiel während der Oster- oder Herbstferien, wissenschaftliche Forschung vor Ort mitzuerleben. Die Praktika gehen meist über eine bis drei Wochen.

Mehr als 70 Stipendiaten der gymnasialen Oberstufe des Ulricianums und des Fachgymnasiums der Beufsbildenden Schulen II in Aurich hatten bisher die Möglichkeit, an den außergewöhnlichen Angeboten teilzunehmen.

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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