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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel in der Ostfriesen-Zeitung vom 27. Februar 2010, S. 25 [1]

Forscher sieht Erdwärme als Energiequelle der Zukunft

BILDUNG Potsdamer Wissenschaftler referierte in Aurich

Reinhard Hüttl vom Deutschen Geoforschungsinstitut berichtete von den Aufgaben und der Arbeit seiner Einrichtung.

Von Günther Niet

AURICH - Das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1992 einer „Herkulesaufgabe“ verschreiben: der Erforschung des „Systems Erde“, um den Lebensraum der Menschen besser verstehen und erklären zu können.

Am Mittwochabend war das GFZ in der Person seines Vorstandsvorsitzenden, Professor Reinhard Hüttl, zu Gast bei den Auricher Wissenschaftstagen. Er stellte dem Publikum die Potsdamer Forschungseinrichtung vor, referierte über die verschiedenen Forschungsfelder und Aufgabengebiete des GFZ und erläuterte deren Methoden. Darin integrierte der Wissenschaftler geschickt das vorgesehene Thema des Abends „Energie – Geoenergie: viel mehr als Wärme“.

Eindringliche Zukunftsaufgaben des Potsdamer Instituts sieht Hüttl unter anderem in der nachhaltigen und umweltverträglichen Sicherung von Energie und Rohstoffen, bei der Klimaveränderung und in der Bedrohung der Menschen durch Erdbeben und Vulkanausbrüchen. „Es gibt keinen Zweifel an einer Klimaveränderung auf unseren Planeten“, machte der Professor in seinem Vortrag im Auricher Güterschuppen deutlich. Sein Forschungsteam arbeite intensiv an Verfahren, das umweltschädliche CO2 aus Stoffen abzuscheiden und in tiefen geeigneten geologischen Schichten als eine Art Endlager hineinzupressen.

In vielen Teilen Deutschland sind nach Ansicht von Hüttl die geologischen Voraussetzungen geben, Erdwärme zu gewinnen, um damit zu heizen. Für die Wärmeerzeugung genüge schon Wasser mit einer Temperatur von über 60 Grad. Nach Auffassung des GFZ wird die Erdwärme in Deutschland in der Zukunft eine große Rolle als Energiequelle spielen.

Konzepte zur Vorsorge bei Erdbeben und Vulkanausbrüchen würden beim GFZ ständig weiterentwickelt und erprobt. Besonders gefährdete Regionen würden damit ausgerüstet. So habe man der indonesischen Regierung ein Frühwarnsystem für Tsunamis zur Verfügung gestellt, berichtete der Wissenschaftler. Doch trotz vieler gesammelter Daten und Informationen über Erdbebengebiete und über Spannungen an den Erdplatten, „der Ausbruch eines Erdbebens lässt sich nicht konkret vorhersagen“, betonte Hüttl. Die Spannungen an den Plattenrändern könnten sich sofortlösen – oder erst in hundert Jahren.

Der nächste Vortrag und Abschluss der Wissenschaftstage ist am Montag, 15. März: „Surreale Bilder: Wie man sie am PC erzeugen kann.“ Referent ist Prof. Dr. Mario Markus vom Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund. Restkarten gibt es unter 0 49 41 / 92 52 202.

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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