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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel in der Ostfriesen-Zeitung vom 13. Februar 2010, S. 35 [1]

Fata Morgana im Erbgut von Fischen

BILDUNG Stipendiaten der Auricher Wissenschaftstage berichteten über ihre Praktika in der Forschung

Unter anderem beschäftigten sie sich am Max-Planck-Institut mit der DNA der Wassertiere.

Von Jano Sobottka

Die Stipendiaten vor dem Güterschuppen, 30k

Die Stipendiaten schilderten gestern ihre Erfahrungen im Güterschuppen. (Bild: Sobottka)

AURICH - Zwölf Stipendiaten des Ulricianums und der BBS II berichteten am Freitagvormittag im Güterschuppen von ihren Erfahrungen, die sie letztes Jahr in wissenschaftlichen Praktika sammeln konnten. Der Vortrag gehörte zum Programm der Auricher Wissenschaftstage.

Die Praktika an renommierten deutschsprachigen Forschungseinrichtungen werden von den Schulen jedes Jahr an wissenschaftlich besonders interessierte Schüler vermittelt. Das Forschungsspektrum war breitgefächert. Am häufigsten vertreten waren jedoch die Naturwissenschaften. So berichteten Svenja Thomas und Hilke Janssen (beide Ulricianum) von ihren Erfahrungen am biologischen Zweig des Max-Planck-Instituts Tübingen. Zu ihren Aufgaben gehörte es, an der Schwanzflosse eines Fisches eine DNA-Analyse durchzuführen. Besonders in Erinnerung blieben ihnen Bezeichnungen wie „Flotte Lotte“, „Mercedes“ oder „Fata Morgana“, die von den Tübinger Forschern für bestimmte Mutationen im Erbgut der Fische verwendet werden.

Auch Konstantin Stracke (Ulricianum) besuchte mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Potsdam eine Einrichtung mit maritimen Bezug. Er durfte an der Auswertung von Sediment-Proben aus einem sibirischen See mit dem komplizierten Namen „Elgygytgyn“ teilnehmen. Die Proben sollen Aufschluss darüber geben, wie das Klima vor 3,6 Millionen Jahren ausgesehen haben könnte, um Rückschlüsse auf den Klimawandel ziehen zu können. Wilke Neu und Hauke Mönck (ebenfalls Ulricanum) gewannen in Genf Einblick in den weltbekannten Teilchenbeschleuniger CERN und machten darüber hinaus eine Exkursion in die französische Unterabteilung des CERN-Forschungsinstituts, in dem einst die Grundlagen des heutigen Internets geschaffen wurden. Surik Kurdian und Henrik Pollmann (BBS II) erkundeten ebenfalls einen Teilchenbeschleuniger, das Hamburger DESY-Projekt. Ferner besuchte Vladimir Albach (BBS II) das Frauenhofer Institut für Mathematik in Kaiserslautern, Mena Santjer das Forschungszentrum für Plasmaphysik in Jülich, sowie Claudia Diehl und Mareike Smolka das Max-Planck-Institut für Festkörperphysik in Stuttgart.

Als einziger Stipendiat außerhalb der Naturwissenschaften half Henning de Vries (Ulricianum) bei archäologischen Ausgrabungen der Universität Halle am Schloss Goseck.

[Nachtrag: Anders als in obigem Artikel angegeben sind Wilko (nicht: Wilke) Neu und Hauke Mönck Schüler des Fachgymnasiums der BBS II Aurich.]

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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