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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel der Ostfriesischen Nachrichten vom 14. Februar 2019, S. 6 [1]

Einblicke in die Forschung

Stipendiaten der Auricher Wissenschaftstage berichteten über ihre Erfahrungen in verschiedenen Zentren

Von Joachim Mittelstaedt

Foto von acht Stipendiatinnen der Auricher Wissenschaftstage, 36 k

Julia Heiken (Berufsbildende Schulen II Aurich, von links), Na­dine Knoth (Ulricianum), Inken Schulte (Ulricianum), Me­lis­sa Schwertner (BBS II), Carina Geyken (Ulricianum), Mar­le­ne Dirks (Ulricianum), Anika Saathoff (Ulricianum) und Marie Uphoff (Ulricianum) konnten Erfahrungen an For­schungs­in­sti­tuten sammen. (Foto: Mittelstaedt)

Aurich. Der Auftritt von acht jungen Frauen in der Aula des Auricher Gymnasiums Ulricianum war beeindruckend. Im Rahmen der 29. Wissenschaftstage stellten die Schülerinnen im vollbesetzten Saal vor, was sie während ihrer Stipendien an verschiedenen Forschungseinrichtungen gelernt haben. In diesem Jahr haben rund 40 Schülerinnen und Schüler aus den oberen Jahrgangsstufen an diesem Programm teilgenommen. Selbstbewusst, interessant und sehr sachkundig gelangen bei allen die Vorträge.

Den Anfang machten Marlene Dirks und Carina Geyken vom Ulricianum. Sie beschäftigten sich an einem Forschungszentrum in Freiburg mit Immunbiologie. Es ging dabei um die Bearbeitung verschiedener Zelltypen im Labor.

Melissa Schwertner ist Schülerin der Ökotrophologie an den Berufsbildenden Schulen (BBS) II in Aurich. Sie befasste sich in Potsdam mit Ernährungsforschung. Insbesondere ging es dabei um Diabetes. Etwa 6,5 Millionen Deutsche leiden an dieser Krankheit. An Mäusen erforschte die junge Frau, wie Insulin gegen die Krankheit hergestellt wird.

Im größten Forschungszentrum Europas in Jülich waren Anika Saathoff und Inken Schulte während ihres Praktikums mit Hirnforschung beschäftigt. Am dortigen Institut für Neurowissenschaften und Medizin ging es für sie darum, Gehirnerkrankungen wie Demenz, zu untersuchen. Auch an einer Studie zur Veränderung der Konzentrationsfähigkeit nach Schlafentzug nahmen die beiden teil.

Um extrem kleine Teile im Nanobereich ging es für Nadine Knoth vom Ulricianum und Julia Heiken von der BBS II an der Universität Madrid. Sie sammelten vor allem in der Grundlagenforschung viele Erfahrungen. Ziel war die Entwicklung von Analysetechniken zur besseren Diagnose und Therapie von Krankheiten. Unter anderem beschäftigten sich die beiden mit der Tumorforschung an Mäusen. Natürlich hätten sie auch die typischen Touristenziele in der spanischen Stadt besucht.

Nacktmull ist resistent gegen Krebs

Den Abschluss der Vortragenden machte Marie Uphoff. Sie beschäftigte sich in Berlin mit Wildtier- und Zoo­forschung. Zumeist sei es dabei um Feldforschung, unter anderem mit Hasen, Rehen und Igeln, gegangen. Die Tiere erhielten Sender, um ihren Bewegungsradius zu erforschen. Besonders hatte sie mit Fütterung und Pflege des Nacktmulls, einem kleinen Nager, zu tun. Diese Rasse sei resistent gegen Krebs – eine Tatsache, die natürlich große Bedeutung für die Gesundheitsforschung habe.

Alle Stipendiaten machten deutlich, dass das bei den Aufenthalten in den verschiedenen Instituten erlernte Methoden- und Forschungswissen sie für ihre demnächst anstehende Entscheidung für eine berufliche Ausbildung oder ein Studium weitergebracht habe.

Der stellvertretende Schulleiter des Ulricianums, Rüdiger Musolf, hatte zu Beginn die vielen anwesenden Schüler aus den BBS und dem Ulricianum begrüßt: „Nutzt die Anregungen, um selbst über den Tellerrand hinauszuschauen.“ Mit den beeindruckenden Berichten der Praktikantinnen dürfte die Neugier für diesen Blick über den Tellerrand gut geweckt worden sein.

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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