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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel der Ostfriesischen Nachrichten vom 12. Januar 2018, S. 6 [1]

Forscher überquerte in Römer-Rüstung die Alpen

28. Auricher Wissenschaftstage: Experimental-Archäologe Dr. Marcus Junkelmann aus Bayern geht Geschichtsthemen praktisch an

Von Aiko Recke

Foto von der Vorstellung des Programms der 28. Auricher Wissenschaftstage 2018, 21 k

Sie stellten das Programm der 28. Auricher Wis­sen­schafts­tage vor (von links): Carlo Grün (Sparkasse Aurich-Norden), Josef Antony und Klaus Schüßler vom Organisationsteam der BBS 2 und des Gymnasiums Ulricianum. Nicht im Bild: Claudia Groen. (Fo­to: Banik)

Aurich. In einer originalgetreuen Ausrüstung eines römischen Infanterie-Soldaten überquerte er 1985 die Alpen. Jetzt kommt der Experimental-Archäologe Dr. Marcus Junkelmann nach Aurich – und zwar im Rahmen der mittlerweile 28. Wissenschaftstage, die am 12. Februar eröffnet werden. Junkelmann wird am 27. Februar im Güterschuppen über seine außergewöhnlichen Aktivitäten berichten, sagte Claudia Groen vom Orga-Team der Wissenschaftstage, die gemeinsam von den Berufsbildenden Schulen (BBS) 2 Aurich und dem Gymnasium Ulricianum veranstaltet werden. „Es ist eine andere Herangehensweise an die Wissenschaft. Junkelmann will Menschen für die römische Geschichte begeistern. Er ist sehr gefragt. Es war deshalb gar nicht einfach, ihn für den Besuch in Aurich zu gewinnen“, so Groen. Der Römer-Experte, der auch schon in Gladiatorenkluft unterwegs war, wird im Rahmen seines Aurich-Besuchs auch mit Schülern des Ulricianums zusammenarbeiten, kündigte Groen an.

Junkelmann ist nicht der einzige hochkarätige Gast der Wissenschaftstage, die ein bemerkenswertes Ansehen in der deutschen Wissenschaftsszene haben. Gleich zur Eröffnung kommt zum Beispiel die frisch gebackene Chefin des renommierten Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven, Prof. Anke Boetius, in die Auricher Sparkassen-Hauptstelle. „Sie berichtet aus der Dunkelheit der Tiefsee, wo sie atemberaubende Dinge und merkwürdige Lebewesen gesehen hat“, sagte Josef Antony vom Orga-Team der Wissenschaftstage. Grußworte gibt es diesmal aus der Wirtschaft, nämlich vom IHKPräsidenten Dr. Bernhard Brons (Reederei AG Ems, Emden).

Ein Kernstück der Wissenschaftstage ist weiterhin das Stipendiatenprogramm, bei dem jährlich rund 50 Schüler von BBS 2 und Ulricianum die Möglichkeit haben, in renommierte Forschungseinrichtungen hereinzuschnuppern. Die Berichte dazu gibt es im Rahmen der Vorträge und geballt am 15. Februar im Güterschuppen. In diesem Jahr sind außerdem neue Forschungseinrichtungen dazugekommen, so etwa das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Bremen und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin.

Islamforscherin spricht über das Kopftuch

Ein hochaktuelles Thema ansprechen wird Dr. Kathrin Klausing von der Uni Osnabrück am 5. März. Die 42-jährige Islamwissenschaftlerin ist vor 18 Jahren selbst zum Islam konvertiert und sieht das Kopftuch als Zeichen der Emanzipation. Sie wird über das Menschenbild des Islam sprechen – ein derzeit viel diskutiertes Thema.

Ein äußerst hochkarätiger Gast wird in diesem Jahr zudem Prof. Ferenc Krausz vom Max-Planck-Institut (MPI) für Quantenoptik und der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) sein. Er ist Mitbegründer der sogenannten Attosekundenphysik und stand 2015 auf der Favoritenliste für den Physik-Nobelpreis. Krausz arbeitet am MPI eng mit dem Nobelpreisträger von 2005, Prof. Theodor Hänsch zusammen. Er wird über Vorgänge in „Super-Super-Zeitlupe“ berichten, sagte Josef Antony.

Gemäß dem Wissenschaftstage-Motto „Forum einer dritten Kultur“ wurden wieder sowohl Referenten aus den Naturwissenschaften als aus den Geisteswissenschaften eingeladen (siehe Infokasten).

Hauptsponsoren der Wissenschaftstage sind wieder die Sparkassenstiftung Aurich-Norden und der Auricher Windkraftkonzern Enercon. Einlasskarten können ab 22. Januar auf der Internetseite www.auricher-wissenschaftstage.de bestellt werden.

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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