Artikel der Ostfriesischen Nachrichten vom 30. April 2016, S. 34 [1]
Von Karen Hochmuth
Prof. Dr. Alfred Leitenstorfer, Dozent für Experimentalphysik an der Universität Konstanz, gab Einblicke in die Quantenphysik. (Foto: Hochmuth)
Aurich. Formeln, Ableitungen, Parabeln, gefolgt von jeder Menge Zahlen und Fakten. Freunde der Mathematik kamen am Mittwochabend ganz besonders auf ihre Kosten. Prof. Dr. Alfred Leitenstorfer, Dozent für Experimentalphysik an der Universität Konstanz, stellte im Auricher Güterschuppen im Rahmen der Wissenschaftstage einen Teil seiner Forschungsarbeiten vor.
Die Zuschauer erhielten zutiefst fachliche Einblicke in die Welt der Quantenphysik. Der bereits mehrfach mit wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnete Professor schafft neuartige Zugänge zur Quantenphysik. Das Besondere dabei: Die angewandten Techniken machen es möglich, quantenphysikalische Signale aufzulösen, ohne sie dabei zu verändern. Von den Ergebnissen seiner Messungen sei auch der Physikexperte selbst zum Teil überrascht, gab er zu.
Die Experimente und Messungen dienen im Gesamten der Erforschung der elementaren Materie. „Femtosekunden-Technologier“, „Teraherz Physik der kondensierten Materie“ und „Pockels-Effekt“ – diese drei Begriffe sind nur Beispiele für das, was fachmännisch diskutiert und – für den einen mehr, für den anderen weniger – verdeutlicht wurde.
„Ich hoffe, ich habe Sie noch nicht verloren“, stellte Leitenstorfer zwischendurch fragend in den Raum. Skeptische Blicke und zustimmendes Nicken waren die konträren Reaktionen. „Wer sich mit diesem Thema nicht ständig auseinandersetzt, kann es kaum verstehen“, gab eine Zuschauerin im Güterschuppen zu.
Eingeleitet wurde der Vortrag von Fridtjof Kerker, einem Auricher Gymnasiasten. In einem Schülervortrag berichtete er von seinem Aufenthalt am IRAM (Institut für Radioastronomie im Millimeterbereich) im südspanischen Granada. Dank eines Stipendiums im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage durfte der Schüler Friedtjof Kerker dort beispielsweise Observationen durchführen und Daten der 35 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie Messier 66 analysieren.
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