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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel der Ostfriesischen Nachrichten vom 2. März 2016, S. 4 [1]

Stipendiaten von Erfahrungen beeindruckt

Schüler der Berufsbildenden Schulen und des Ulricianums referierten bei Auricher Wissenschaftstagen

Von J. Mittelstaedt

Foto von der Veranstaltung mit den Berichten der Stipendiatinnen und Stipendiaten über ihre Aufenthalten in wissenschaftlichen Instituten bei den 26. Auricher Wissenschaftstagen, 40 k

Überwiegend waren es Schüler der 11. Jahrgänge der beiden Schulen, die in den Güterschuppen kamen. (Fotos: Mittelstaedt)

Aurich. Mit interessanten Präsentationen berichteten Stipendiaten aus den Berufsbildenden Schulen (BBS) Aurich und dem Gymnasium Ulricianum im Auricher Güterschuppen über ihre Aufenthalte in sehr unterschiedlichen Einrichtungen. Schüler aus den 11. Jahrgängen der beiden Schulen hatten sich eingefunden, um etwas über die bis zu dreiwöchigen Praktika ihrer älteren Mitschüler zu erfahren, die sie selbst im nächsten Jahr absolvieren können. Der große Saal im Güterschuppen war voll besetzt. Die anwesenden Schüler waren von den beschriebenen Erfahrungen sichtlich beeindruckt.

Den Anfang machte eine gemischte Gruppe aus den beiden Schulen. Dominik Jost geht zur BBS, und Philipp Beer besucht das Ulricianum. Die beiden jungen Männer hatten im tropischen Regenwald von Trinidad das Fress- und Schwarmverhalten von Guppys erforscht. Nach ihren Aussagen ähnelt das Verhalten dieser kleinen Fische dem der Menschen sehr. Sie empfahlen ihren Mitschülern, selbst solche Erfahrungen zu machen.

Mit Molekularbiologie beschäftigten sich Janna Ontijd und Leandra Hildebrandt vom Ulricianum am Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Ihr Hauptthema war das Wachstum und die Zerstörung von Tumorzellen. Beide waren während ihrer Praxiszeit in einer Jugendherberge untergebracht. Neben den interessanten Einblicken in das Forschungszentrum selbst war ihnen natürlich auch wichtig, die Stadt Heidelberg zu erkunden.

Allegra Wundersitz und Jessica Saathoff, sie lernen an der BBS im Fachgebiet Ökotrophologie, praktizierten am Forschungszentrum in Jülich. Bei ihrer wissenschaftlichen Arbeit ging es darum, im Bereich Neurobiologie mit verschiedenen Methoden Zellen sichtbar zu machen und am Mikroskop zu untersuchen. Auch diese beiden jungen Frauen zeigten sich begeistert. Jessica Saathoff: „Wir sind jetzt sicher, was wir später machen wollen.“

Mit Kunst und Kultur befassten sich Leon Beyrich und Hendrik Buchholz. Sie waren am Kunsthistorischen Institut in Florenz hauptsächlich in der Bibliothek tätig. Hier seien 300.000 Bände und 610.000 Bilder gesammelt, die größte Sammlung dieser Art in ganz Italien. Die beiden Praktikanten erhielten Einblicke in alte Bauwerke, die zum Teil gar nicht mehr existieren. Insbesondere hatten sie mit dem Ort L’Aquila, 100 Kilometer von Rom entfernt, zu tun. Diesen Ort hatte vor einigen Jahren ein schweres Erdbeben zerstört. Mit Hilfe der Daten und Bilder aus dem Kunsthistorischen Institut wurde geholfen, den Wiederaufbau der historischen Altstadt zu unterstützen.

„Von der Visite bis zum OP“ hatten schließlich Lena Krüger und Clemens Musolf vom Ulricianum ihren Praxisaufenthalt in der Ubbo-Emmius-Klinik in Aurich überschrieben. Zu ihren Aufgaben gehörte von der Anwesenheit an den morgendlichen Dienstbesprechungen über die Visite bis zur Teilnahme an einigen der etwa 2.000 jährlichen Operationen im Oberkörperbereich alles, was in so einer Klinik passiert. Natürlich war dabei die besondere Bedeutung von Sterilität bei Operationen und im Umgang mit den Patienten enorm wichtig. Clemens Musolf sagte während des Vortrags: „Wir wurden sehr freundschaftlich aufgenommen, und die Ärzte haben uns viel Wissen vermittelt.“

Josef Antony, Initiator der Auricher Wissenschaftstage, hatte bereits im Vorfeld in einem kurzen Gespräch von einem interessanten neuen Projekt berichtet: „Demnächst gibt es eine Expedition von Kapstadt bis zu den Falklandinseln. Da werden die teilnehmenden Schüler gerade ausgewählt.“ Björn Siebels, Organisator der Schülerstipendien ergänzte: „Anfang der nächsten Woche fällt die Entscheidung. Es wird eine Stipendiatin sein.“

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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