Artikel der Ostfriesischen Nachrichten vom 14. April 2015, S. 5 [1]
Theorien von Einstein und dem Einfluss auf das tägliche Leben“ – dieses Thema hört sich zunächst nach einem trockenen Fachvortrag für Experten an, heißt es in einer Mitteilung der Berufsbildenden Schulen Aurich. Doch Prof. Dr. Michael Kramer sei es gelungen, in seinem Vortrag im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage, Erkenntnisse aus seinem Forschungsgebiet auch dem Laien verständlich zu machen.
Der Leiter der Forschungsabteilung Radioastronomische Fundamentalphysik am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn habe an anschaulichen Beispielen aus dem Alltag aufgezeigt, wie die Radioastronomie das Leben beeinflusse. Moderne technische Errungenschaften, wie Wifi, GPS oder MP3, wurden von und für die Radioastronomen entwickelt, heißt es weiter in der Mitteilung. Und weiter: „Die Radioastronomen erkunden physikalische Grundgesetze und den Ursprung des Weltalls.“
Im Zusammenhang mit der Radioastronomie ging Professor Kramer auf die Relativitätstheorie und Quantenmechanik ein, die das Universum in ihrem Bereich „bisher sehr zuverlässig beschreiben“. Allerdings seien sie nicht auf der jeweils anderen Skala miteinander vereinbar, erklärte der Astrophysiker. Dank der modernen Radioastronomie, die dynamische Vorgänge an Pulsaren untersucht, könne auch die Relativitätstheorie Einsteins überprüft werden.
In seiner aktuellen Forschungsarbeit geht Professor Michael Kramer auf die Suche nach schwarzen Löchern im Weltall, um deren Existenz dann abzulichten. Diese schwarzen Löcher verschlucken permanent riesige Gasmengen, wobei das Gas leuchtet. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass im Radiowellenbereich die Löcher als schwarze Flecken sichtbar sind. Darüber hinaus geht es in einem neuen Forschungsprojekt um die Messung von Gravitationswellen auf der Erde.
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