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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel der Ostfriesischen Nachrichten vom 10. Januar 2014, S. 5 [1]

Von Magnetfeldern bis zu Zugvögeln

24. Auricher Wissenschaftstage bieten wieder ein vielfältiges Vortragsprogramm

Gruppenbild, 16 k

Sie stellten das Programm der Wissenschaftstage vor (v. l.): Carlo Grün vom Hauptsponsor Sparkasse Aurich-Norden, Wolfgang Völckner, Claudia Groen und Josef Antony. (Foto: Recke)

aik Aurich. Ein Sonnensturm mit einer radioaktiven Wolke, ausgelöst von Strömungen und Magnetfeldern des Sterns, raste gestern auf die Erde zu (siehe ON von Donnerstag, Seite 23).

Diese Meldung war für Josef Antony vom Organisationsteam der 24. Auricher Wissenschaftstage ein aktueller Aufhänger für die Vorstellung des Programms für 2014.

Die Macher der Wissenschaftstage haben für den 18. Februar nämlich Prof. Claudia Stolle vom Institut für Erd- und Umweltwissenschaften in Potsdam eingeladen. Sie spricht über das Magnetfeld der Erde, das durch Sonnenstürme massiv beeinträchtigt wird. „Von ihr werden wir deshalb sicher etwas ganz Aktuelles hören", freute sich Antony.

Mitorganisatorin Claudia Groen vom Gymnasium Ulricianum ist besonders gespannt auf den Vortrag zur Eröffnung am 13. Februar im Foyer der Auricher Sparkassen-Hauptstelle. Dann berichtet der renommierte Philosoph Prof. Wilhelm Vossenkuhl zum Thema „Denken und Gehirn".

Vossenkuhl sollte eigentlich bereits 2013 nach Aurich kommen, musste aber aus Krankheitsgründen absagen. „Wir sind froh und glücklich, dass wir ihn verpflichten konnten", so Josef Antony.

Gemäß dem Motto des Fördervereins der Wissenschaftstage will man wieder „Forum einer dritten Kultur" sein. Das heißt, es gibt eine ganz bunte Mischung aus naturwissenschaftlichen und geistes- und sozialwissenschaftlichen Beiträgen.

Beispielsweise freut sich Mitorganisator Wolfgang Völkner als Kunstfreund besonders auf den Vortrag von Prof. Kai Kappel (Humboldt-Uni Berlin), der sich mit Denkmälern und Stadtplanung beschäftigten wird – ein Thema, das sicher auch in Aurich aktuell ist (Stichwort: Denkmalgestaltung am Georgswall und anderswo).

Und Prof. Henrik Mouritsen von der Uni Oldenburg wird erklären, wieso Zugvögel eigentlich immer wissen, wo sie hinfliegen müssen.

Bei der Frage danach, wie die Organisatoren auch nach 24 Jahren immer noch so hochkarätige Referenten ohne jedes Honorar nach Aurich locken, schmunzelt Josef Antony: „Man braucht ein solides Netzwerk."

Vor allem durch Mundpropaganda in der Wissenschaftsszene hat sich die Auricher Veranstaltung einen echten Namen gemacht.

Auch deshalb setzen die Macher von BBS II und Ulricianum darauf, dass zum 25-jährigen Jubiläum 2015 einige besonders hochkarätige Gäste nach Aurich kommen. Ein Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck wäre sicher ein i-Tüpfelchen.

• Kostenlose Einlasskarten für die Vorträge gibt es ab sofort beim Sekretariat des Ulricianums unter Tel. (04941) 922822. Wichtig dabei: die Karten müssen nach spätestens 14 Tagen abgeholt werden, sonst verfallen sie.

24. Auricher Wissenschaftstage – das Programm

Alle Veranstaltungen (bis auf die am 27. Februar) beginnen um 19.30 Uhr.

Donnerstag, 13. Februar (Sparkassen-Foyer): Eröffnung mit Landtags-Vizepräsidentin Gabriele Andretta (SPD) und Vortrag Prof. Wilhelm Vossenkuhl (LMU München): „Denken und Gehirn“.

Montag, 17. Februar (Güterschuppen): „Demografie und Bildung“ (Prof. Federico Foders, Kiel Institute for the World Economy).

Dienstag, 18. Februar (Güterschuppen): „Magnetfeld der Erde" (Prof. Claudia Stolle, Institut für Erd- und Umweltwissenschaften, Potsdam).

Mittwoch, 19. Februar (Güterschuppen): „Mensch und Meer – die Zukunft der Ozeane“ (Prof. Martin Visbeck, Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel).

Donnerstag, 20. Februar (Güterschuppen): „Der Vogelzug und das Magnetfeld der Erde“ (Prof. Henrik Mouritsen, Universität Oldenburg).

Montag, 24. Februar (Güterschuppen): „Zoonosen – Das unterschätzte Gesundheitsrisiko“ (Prof. Lothar H. Wieler, Freie Universität Berlin).

Dienstag, 25. Februar (Güterschuppen): „Anfangsarchitektur. Materialsemantik und Erinnerungskulturen in der Besatzungszeit und der frühen Bundesrepublik“ (Prof. Kai Kappel, Humboldt-Universität zu Berlin).

Donnerstag, 27. Februar (Güterschuppen, 10 Uhr): Auricher Stipendiaten berichten von ihren Forschungsaufenthalten.

Montag, 3. März (Landschaftsforum): „Stadt der Fremden – Schaubühne Europas. Zur Funktion und Bedeutung der Nationalkirchen im Rom der frühen Neuzeit“ (Dr. Susanne Kubersky-Piredda, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom).

Freitag, 14. März (Güterschuppen): „Die Vermittlung des Germanenbildes von 1871–1945“ (Dr. Dirk Sievertsen, Uni Osnabrück).

Anmerkung

[1]

Ein Scan des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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