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Auricher Wissenschaftstage –
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Aufenthalte am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen (III)

Praktikumsbericht

Praktikum am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen
vom 24. bis zum 31. Oktober 2007
Von Lene Fabricius und Lena Saathoff

Im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage haben wir die Möglichkeit erhalten, ein Praktikum am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen zu absolvieren. In dem Zeitraum von einer Woche konnten wir viele Einblicke in verschiedene Abteilungen des Instituts gewinnen.

Gebäude des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen, 24 k

Bild eines Teils des Instituts

Das Institut, das sich mit der Evolution beschäftigt, ist in sechs Abteilungen gegliedert. Während unseres Praktikums waren wir in der Abteilung „Genetik“ unter der Leitung der Nobelpreisträgerin Frau Prof. Dr. Nüsslein-Volhard untergebracht. Dieser Bereich beschäftigt sich mit der Analyse und Isolierung von Mutationen bei Zebrafischen (Danio rerio) und der Drosophila-Fliege (Drosophila melanogaster). Im frühen Entwicklungsstadium dieser Tiere, die im Institut selbst gezüchtet werden, wird die RNA (Ribonukleinsäure) erforscht. Bewusst herbeigeführte Veränderungen werden erforscht und protokolliert.

An unserem ersten Tag waren wir in der Arbeitsgruppe der Zebrafischaufzucht. Hier erfuhren wir, dass sich Zebrafische besonders gut für die Forschung an Embryonen eignen, da sie außerhalb des Mutterleibes heranwachsen. Da die Fischeier im ersten Entwicklungsstadium durchsichtig sind, kann man die Embryonen direkt unter dem Binokular betrachten. Im Institut gibt es weit über 1.000 Behälter („Mousecages“), unter diesen sind etwa 600 verschiedene Mutanten.

Behälter mit verschiedenen Fischmutanten, 42 k

Behälter mit verschiedenen Fischmutanten

Wir durften die Zebrafische selbst füttern, wobei das jeweilige Stadium der Tiere in Bezug auf die Menge und die Art der Nahrung zu beachten war. Anschließend haben wir Albinofische „angesetzt“. Hierzu wurde jeweils ein Männchen mit einem Weibchen in einem Behälter gekreuzt.

Am folgenden Tag haben wir in der Abteilung der „Elektronenmikroskopie“ verschiedene Mikroskope kennen gelernt. Hierzu zählen das Licht- , das Elektronen- sowie das Rastermikroskop. Nachdem wir erfahren hatten, wie die Präparate hergestellt werden und die einzelnen Mikroskope funktionieren, durften wir diese selbst ausprobieren.

Am Elektronenmikroskop, 12 k

Am Elektronenmikroskop (I)

Am Elektronenmikroskop, 12 k

Am Elektronenmikroskop (II)

An den weiteren Tagen unseres Aufenthalts haben wir einen Einblick in das Labor zur Forschung der embryonalen Entwicklung des Danio rerio erhalten. Nach strengem Vorgehen bestimmter Protokolle haben wir die RNA eines Embryos herausgefiltert und mittels Gel-Elektro-Phorese überprüft. Zudem haben wir das Verfahren der in situ-Hybridisierung kennen gelernt, bei der die Aktivität einzelner Gene mit Hilfe von Fluoreszenz sichtbar gemacht wird.

Im Labor, 35 k

Im Labor mit Horst Geiger, einem unserer Betreuer

Weiter haben wir mit der Drosophila melanogaster geforscht. Mit Hilfe einer neuen Methode zum Schneiden der DNA, genannt „Zinkfinger“, haben wir einen Teil eines DNA-Plasmidrings herausgeschnitten und durch andere Gene ersetzt.

Dieses Praktikum am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie hat uns sehr gut gefallen. Wir konnten Einblicke in viele interessante Bereiche gewinnen und somit verschieden Methoden und Arbeitsweisen des Instituts kennen lernen. Auch wurden wir von allen nett aufgenommen, und uns wurde alles sehr gut erklärt. Zudem ist dieses Praktikum sehr hilfreich bei unserer beruflichen Orientierung.

Wir möchten uns ganz herzlich bei Frau Prof. Dr. Nüsslein-Volhard, den Mitarbeitern unserer Abteilung sowie bei den Organisatoren der Auricher Wissenschaftstage bedanken.

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