Praktikum am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin
vom 7. bis zum 18. August 2006
Von Antje Focken und
Ina Jürgens
Im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage hatten wir die Möglichkeit ein 10-tägiges Praktikum im Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin zu absolvieren. Während dieser Zeit wurden wir in der Abteilungen Herrmann (Entwicklungsgenetik) untergebracht. Unsere Betreuung übernahmen Heiner Schrewe und Manuela Scholze.
Die Abteilung Herrman beschäftigt sich mit der Untersuchung molekularer Mechanismen, die die Entwicklung und bestimmte Prozesse eines Embryos steuern und kontrollieren. Die Abteilung arbeitet dabei vor allem mit Mäuseembryonen, da diese sich nach neun Tagen in einem dem Menschen sehr ähnlichen Entwicklungsstadium befinden und sich zudem noch sehr schnell vermehren.
Max-Planck-Institut für Molekulargenetik
Während unseres Praktikums durften wir einige grundlegende Methoden der Gentechnik durchführen.
Als erstes versuchten wir ein Plasmid (DNA-Ring, mit dessen Hilfe man fremde DNA in einen Organismus einbringen kann) in eine Bakterienzelle einzubauen. Diese wurde dann über Nacht kultiviert. Danach mussten wir das Plasmid nur noch mit einigen Lösungen (Puffern) wieder isolieren.
Antje beim Pipettieren der einzelnen Puffer, die das Plasmid isolieren
Um feststellen zu können, ob wir die richtige DNA (also die Plasmid-DNA und nicht die Bakterienzellen-DNA) isoliert hatten, führten wir eine Gelelektrophorese durch. Dafür wird die DNA mithilfe von Restriktionsenzymen aufgespalten. Anhand der Gelelektrophorese kann man dann die Größe der Stücke feststellen und das Plasmid identifizieren.
Auf diese Art und Weise kann man Klone eines Plasmids herstellen.
Die DNA wird in ein Gelpad pipettiert,
das sich in einer mit einem Puffer gefüllten Kammer befindet
Gelelektrophoresebild: die einzelnen DNA-Stücke sind durch die Banden
dargestellt; je nach Höhe wird die Größe der Stücke bestimmt
Die wichtigste Funktion von Plasmiden ist jedoch das Einbringen einer Fremd-DNA in einen Organismus. Diese Fremd-DNA kann beispielsweise ein Marker-Gen (Gen, das einen Farbstoff kodiert und somit später sichtbar ist) sein, mit dessen Hilfe man bestimmen kann, wo ein Gen exprimiert wird und wofür es zuständig ist.
Markierte Mäuseembryonen, an denen man erkennen kann,
wo sich das jeweilige Gen exprimiert
Während unseres Aufenthalts in Berlin haben wir uns viele solcher markierten Mäuseembryonen unter dem Mikroskop angeschaut und analysiert.
Zusätzlich haben wir während des Stipendiums noch eine weitere wichtige Methode der Gentechnik durchgeführt: die PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion). Dabei werden kleine DNA-Stücke vervielfältigt. Dadurch erhält man die Möglichkeit auch mit geringen DNA-Proben z. B. Straftäter zu identifizieren oder Erbkrankheiten (Mutationen etc.) festzustellen.
Alle diese Verfahren sind wichtige Bestandteile der Gentechnik. Es war sehr interessant für uns einen Einblick in diesen Bereich der Forschung zu bekommen, mit den Forschern zu arbeiten und viele neue Eindrücke zu gewinnen.
An dieser Stelle möchten wir uns auch noch recht herzlich bei Heiner Schrewe und Manuela Scholze für die nette Betreuung bedanken.