Homepage der Nobelpreisträgertagung in Lindau
Diskussionen mit Nobelpreisträgern
Von Johannes Sikma
Eigentlich vergeben die Auricher Wissenschaftstage ihre Stipendien nur an Schüler des Fachgymnasiums der BBS II, wo ich mein Abitur machte, und des Gymnasiums Ulricianum. Obwohl ich bereits im sechsten Semester Physik an der Universität in Oldenburg studiere, hatte ich nach meinem Vordiplom doch noch das Glück, ein Stipendium zu bekommen, nämlich für das 54. Nobelpreisträgertreffen in Lindau vom 27. Juni bis 2. Juli, an dem die Laureaten der Physik tagten.
Logo der Tagung
Ich war sehr gespannt, was mich erwarten würde, und hatte auch einige Bedenken, ob man bei einer so großen, internationalen Tagung – es haben ja schließlich 18 Laureaten und etwa 500 Studenten bzw. Doktoranden aus 20 verschiedenen Ländern teilgenommen – überhaupt Anschluss findet und ob meine Kenntnisse für Physik ausreichend sind, um den Diskussionen und Vorträgen der Nobelpreisträger zu folgen.
Doch die Bedenken verschwanden schneller, als sie gekommen waren. Es herrschte eine aufgeschlossene, freundliche und familiäre Stimmung auf der Tagung, man lernte schnell Menschen aus aller Welt kennen und diskutierte mit ihnen über die Vorträge, tauschte sich kulturell aus, sprach über alltägliche Dinge usw. Dies war eine sehr beeindruckende Erfahrung, da ich mich schon am ersten Tag mit Studenten und Doktoranden aus China, Frankreich, Italien, Pakistan, USA und natürlich Deutschland unterhielt und mit ihnen diskutierte.
Podiumsdiskussion
Auch sehr beeindruckt war ich von den Laureaten, die am Vormittag ihre Vorträge hielten, die überhaupt nicht zu komplex und manchmal auch gar nicht physikalisch, aber immer interessant waren. Die Tagung war so gestaltet, dass die vortragenden Laureaten am Nachmittag für Diskussionen zur Verfügung standen. Sie waren dabei sehr offen und geduldig, und es wurde mit ihnen über fachspezifische Fragen diskutiert, von den Grundlagen bis hin zur Superstring-Theorie. Genauso beantworteten sie Fragen nach Meinungen, Erlebtem, zu ihrem Werdegang oder wie sie zum Beispiel von ihrer Nominierung erfuhren. Des Weiteren konnte man sie immer in Pausen oder im Rahmenprogramm der Tagung persönlich ansprechen und stieß auf Gehör. Sie trugen maßgeblich zu der guten, aufgeschlossenen Stimmung bei. Insgesamt eine sehr beeindruckende und schöne persönliche Erfahrung und sicherlich auch eine gute Motivation für mein weiteres Studium, wenn man so viele neue und interessante Aspekte an der Physik erfährt.