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Aufenthalte am GeoForschungsZentrum Potsdam (VI)

Praktikumsbericht

Praktikum am GeoForschungsZentrum Potsdam
vom 29. März bis zum 8. April 2004
Von Maike Bohlen

Im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage wurde mir die Möglichkeit gegeben in den Osterferien 2004 ein Praktikum am GeoForschungszentrum (GFZ) Potsdam zu absolvieren.

Ich erhielt während des Praktikums einen Einblick in die Arbeit der Sektion 5.4, der Ingenieurhydrologie. Mein Betreuer war Herr Thoss, der mich am ersten Tag mit dem Projekt vertraut gemacht hat. Das Projekt beschäftigt sich mit Erosionserscheinungen (Hydrologie). In der Lausitz liegt ein ca. 4 ha großes Projektgebiet, auf dem die Wissenschaftler verschiedene Messungen durchführen. Auf dem Projektgebiet befinden sich zwei Tonhügel, eine Sanddüne, eine Feuchtfläche in der Mitte, sowie tertiärer und quartärer Sand.

Foto des Projektgebietes in der Lausitz, 18k

Projektgebiet in der Lausitz

Gleich am zweiten Tag meines Praktikums wurde ich auf einen zweitägigen Feldeinsatz zu dem Projektgebiet mitgenommen. Meine Aufgabe war es mehrere Bodenproben zu entnehmen und mit einem speziellen Messgerät (FDR) die Bodenfeuchte auf der gesamten Fläche zu messen und die jeweiligen Punkte mit dem GPS zu bestimmen. Die Fläche wurde außerdem mit einem Geodimeter vermessen. Mir wurden alle Messgeräte erklärt und somit habe ich einen guten Einblick in die Forschung erhalten.

An den nächsten Tagen war ich damit beschäftigt die Bodenproben auszuwerten. Zunächst habe ich diese gewogen und danach drei Tage in einem Trockenschrank bei ca. 60°C getrocknet. Nach diesen drei Tagen habe ich die Proben erneut gewogen und den Wasseranteil der Bodenprobe ermittelt (gravimetrische Feuchtebestimmung).

Danach habe ich die Bodenproben eingetütet und beschriftet. (Sie werden wahrscheinlich noch genauer analysiert.) Die Daten habe ich daraufhin in Excel eingegeben und ausgewertet. Außerdem wurde die Lagerungsdichte des Bodens bestimmt.

Eine weitere Aufgabe war das Auswerten der Bodenfeuchte auf der gesamten Fläche. Die gemessenen Werte (in VOL %) und die GPS Koordinaten (Rechts- und Hochwert) werden in Excel eingegeben. Mit Hilfe des Programms „Surfer" habe ich eine Grafik erstellt. An der Grafik erkennt man die Verteilung der Bodenfeuchte auf dem Projektgebiet. Diese Grafik habe ich nun mit den zuvor erstellten Grafiken verglichen. Somit kann man die Entwicklung der Bodenfeuchte verfolgen:

Grafik, 49k

Bodenfeuchte vom 20.07.2003

Grafik, 41k

Bodenfeuchte vom 30.03.2004

Wie diese Grafiken der Verteilung der Bodenfeuchte (die Fläche entspricht dem Projektgebiet) zeigen, hat sich zwar die Feuchtfläche vergrößert, die maximale Feuchte ist aber nicht angestiegen.

Das Gerät zur Bestimmung der Bodenfeuchte, auch FDR genannt, sollte mit Hilfe von gravimetrisch bestimmten und mit den von dem FDR gemessenen Werten kalibriert (geeicht) werden. Hier wurde leider kein Ergebnis erzielt, da zu wenig Werte vorlagen.

Auf dem Projektgebiet befinden sich drei Pegel, mit denen die Temperatur und der Grundwasserpegel gemessen werden. Diese Werte habe ich ebenfalls ausgewertet und miteinander verglichen. Es zeigt sich, dass Grundwasserpegel an den beiden Pegeln relativ gleich ist:

Grafik, 11k

Grundwasserpegel (Pegel 2 und Pegel 3)

Fazit

Mir hat das Praktikum am GeoForschungszentrum sehr gut gefallen. Es hat mir Spaß gemacht dort zu arbeiten und es war sehr interessant den Wissenschaftlern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu gucken.

Außerdem fand ich es gut, dass ich anspruchsvolle Aufgaben übernehmen durfte und dafür auch die Verantwortung übernommen habe.

Ich kann nur jedem empfehlen diese Chance zu nutzen und ein solches Praktikum zu absolvieren, da es wirklich eine gute Erfahrung ist.

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