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Auricher Wissenschaftstage –
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Aufenthalte am GeoForschungsZentrum Potsdam (XVIII)

Praktikumsbericht

Praktikum am GeoForschungsZentrum Potsdam
vom 17. bis zum 28. Juni 2013
Von Keno Cassens

Ich absolvierte mit Alke Kruse (eine Schülerin des Auricher Gymnasiums Ulricianum) vom 17.06.2013 bis zum 28.06.2013 ein Stipendium am GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam. Am ersten Tag wurde uns die Forschungsanlage gezeigt. Am nächsten Tag wurden Alke und ich wieder getrennt. Ich arbeitete hauptsächlich in der Außenstelle für Erdbebenforschung. Dort musste ich Oberflächengeophone mit einem Oszilloskop testen, die mein Vorgesetzter Stefan Mikulla mir gegeben hatte.

Geophon, 12 k

Geophon

Seismograph, 12 k

Seismograph

Geophone werden zum Erkennen regionaler Erdstrukturen bzw. Erdbeben benötigt. Sie sind mit drei Ausschlagseiten (Norden, Ost/West und Süden) ausgestattet. Dabei müssen alle gemessenen Werte einen positiven Erstausschlag haben! Um die Werte zu messen, wird ein Gegenstand (z. B. Schraubendreher) benötigt, mit dem man leicht in die jeweiligen Ausschlagsseiten klopft.

Umlöten der Stecker, 14 k

Umlöten der Stecker

Nach einigen Tagen Testdurchlauf musste ich dann die zugehörigen Geräte (Seismographen) zum Aufnehmen der Messdaten ausbauen. Die Anschlüsse waren mit einem veralteten Standard gepolt. Dementsprechend passten die gemessenen Werte nicht mehr. Die Stecker mussten anders verlötet werden, damit der Erstausschlag der Oberflächengeophone wieder positiv war. Zum Schluss baute ich die Stecker wieder in die Seismographen ein. Damit war der „Hardware-Teil“ erledigt.

In einem anderen Bereich (eher für die Software zuständig) durfte ich dann die Seismographen umprogrammieren, damit sie dem neuen Standard des GFZ entsprachen (Stand 2013). Auf den Geräten war Linux installiert und ich musste nun mit Hilfe eines Notebooks mit dem Programm „Putty“ auf die Seismographen zugreifen. Jedes Gerät hatte seine eigene IP, die vorher in die schon vorprogrammierte Datei eingegeben wurde. Anschließend musste man den Parameter „option ‚monted‘ ‚GFZ‘“ in „option ‚monted‘ ‚geophone‘“ im Verzeichnis „confg“ und hier die Dateien „seismo“ verändern.

Zwischendurch hatte ich in den zwei Wochen sehr interessante Gespräche mit Wissenschaftlern. Mir wurden viele Fragen gestellt, mit denen ich mich in meiner Freizeit beschäftigt habe. Wie weit kann ich zum Beispiel zum Horizont schauen (wenn ich am Meer stehe)? Wie hoch ist die Geschwindigkeit am Äquator? So wurde mir klar, dass ein Wissenschaftler nicht nur bei seiner Arbeit überdenkt, sondern auch in seiner Freizeit nach Lösungen zu Problemen sucht. Wie ist es möglich Erdbeben beispielsweise mit gewissen Frequenzen und Impulsen zu dämpfen? Fragen, die noch beantwortet werden müssen, auf die die Wissenschaftler früher oder später aber bestimmt eine Antwort finden werden!

Vielen Dank an die Auricher Wissenschaftstage, dass sie mir diesen Einblick ermöglicht haben!

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