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Aufenthalte am GeoForschungsZentrum Potsdam (XV)

Praktikumsbericht

Praktikum am GeoForschungsZentrum Potsdam
vom 30. März bis zum 9. April 2009
Von Ibo Folkers

In den Osterferien 2009 hatte ich die Möglichkeit, vom 30. März bis zum 9. April 2009 über die Auricher Wissenschaftstage mein Praktikum am GeoForschungsZentrum in Potsdam zu absolvieren.

Die Unterkunft, das Kongresshotel am Templiner See, war mit der Straßenbahn inkl. Fußweg ca. 25 Minuten von GFZ entfernt, das Hotel war äußert nobel und hatte zum Frühstück reichlich zu bieten.

Herausnehmen von aufgereinigten DNA-Proben im deutschen Institut für Ernährungsforschung, 20 k

Herausnehmen von aufgereinigten DNA-Proben

In den ersten drei Tagen war ich in der Sektion des CO2-SINKs untergebracht und konnte dort mit meiner Betreuerin Susanne Follmer und ihrer Kollegin Marietta Liebrich im Labor des deutschen Instituts für Ernährungsforschung Proben aus Ketzin untersuchen. Dazu mussten die Proben zuerst aufgereinigt werden, um danach eine DNA-Extraktion durchführen zu können. Was mir daran gut gefiel, war, dass ich das Aufreinigen selbstständig machen durfte und somit auch an einem laufenden Projekt arbeiten durfte. Die DNA-Extraktion durfte ich zusammen mit Heiko Bascheck durchführen.

Ich hatte außerdem die Möglichkeit, Marietta Liebrich und Juliane Herwig bei der Untersuchung von Gesteinsproben, wieder aus Ketzin, unter dem Rasterelektronenmikroskop über die Schulter zu schauen und einige Fotos zu machen.

Den Rest der Woche verbrachte ich bei Herrn Birger Luehr in der gewünschten Erdbebenforschungs- und Frühwarnsystem Sektion. Bei ihm lernte ich, wie man Erdbeben an Hand der seismischen Aufzeichnung erkennt und wie sich das Epizentrum errechnen lässt. Außerdem konnte ich durch eine Konversation mit Herrn Luehr viele allgemein bildende Informationen sammeln, mir Gesteine und Schwefelstücke von diversen Vulkanen aus z. B. Indonesien und Irland anschauen und deren Aufbau und Struktur näher betrachten, wie beispielsweise die des geschäumten Gesteins und Vulkanglases in geschliffener Form.

Geschäumtes Gestein des Merapivulkans in Indonesien, geschliffenes Vulkanglas ebenfalls vom Merapi, Schwefelstück aus Island, 28 k

Geschäumtes Gestein des Merapivulkans in Indonesien, geschliffenes Vulkanglas ebenfalls vom Merapi, Schwefelstück aus Island (v. l.)

Pipettieren von Maische, 15 k

Pipettieren von Maische

In der darauf folgenden Woche konnte ich mit Anne Kleyböcker in das Labor der Biogasanlage auf dem GFZ-Gelände und dort Trockensubstanzen in Messbehälter abmessen und -füllen, sowie sie für den Trockenofen umfüllen. Andere Proben aus Klärschlamm und Maische konnte ich selbstständig auf deren Magnesium- und Calciumgehalt und die Wasserhärte untersuchen.

An meinem letzten Tag war ich mit Herrn Fabian Möller in Ketzin, wo er mir die CO2-SINK-Anlage zeigte und wir das Problem einer Druckpumpe untersuchten. Das Prinzip dieser Anlage ist, dass sich im Erdreich ein porenhaltiges Gestein befindet und durch seismische Aktivität die sich darüber befindende Tonschicht wie eine Glocke über das Gestein wölbt und so das CO2, das in das Gestein gepumpt wird, nicht wieder an die Erdoberfläche gelangen kann und sich in den Poren des Gesteins festsetzt und man so CO2 einspeichern kann.

Fazit

Am Praktikum gefiel mir sehr gut, dass ich in verschiedenen Sektionen arbeiten durfte und dort viele wichtige Informationen zur Arbeit eines Forschers und deren Aufgabengebieten erhalten habe.
Dass ich selbst an laufenden Projekten mitwirken konnte, sowie das Angebot eines weiteren Praktikums, übermittelte mir großes Vertrauen und ich hoffe, dass ich in Kürze ein zweites Praktikum am GFZ absolvieren kann, um die dort geknüpften Kontakte weiter auszubauen und eventuell weitere Sektionen kennen zu lernen.

Am Schluss möchte ich mich bei meinen Betreuern und Mitarbeitern des GFZ, die mir viele verschiedene Bereiche näher gebracht haben und mir die Möglichkeit gaben an ihren Projekten zu arbeiten, für die herzliche Aufnahme bedanken. Durch die Auricher Wissenschaftstage wurde mir dieses Praktikum erst ermöglicht, und so möchte ich mich auch bei allen mitwirkenden Organisatoren herzlich bedanken.

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