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Auricher Wissenschaftstage –
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Aufenthalte am Forschungszentrum Jülich (V)

Praktikumsbericht

Praktikum im Institut für Medizin (IME) in Jülich
vom 21. bis zum 24. März 2005
Von Anna Wiebel und Van Khanh Nguyen

Im IME wird hauptsächlich die Struktur und die Funktion des menschlichen Gehirns erforscht. Dies soll dazu beitragen Erkrankungen im Gehirn in Zukunft schneller und effektiver behandeln zu können. Bei unserem Praktikum haben wir Einblick in sämtliche Bereiche gewonnen, die in Jülich zur Erforschung des menschlichen Gehirns beitragen.

Wir haben bei Frau Feldhaus, einer älteren Dame gewohnt. Sie vermietet in ihrem Haus Zimmer an internationale Professoren und Angestellte des Forschungszentrums, auch an Praktikanten. Am morgen nach der Anreise wurden wir von Frau Baurmann, unserer Betreuerin in den folgenden Tagen, eingewiesen, haben unsere Ausweise bekommen, ohne die man das Gelände des Forschungszentrums nicht betreten darf. Anschließend sind wir in die Institute gegangen, in denen wir das Praktikum absolvierten.

In den ersten zwei Tagen lernten wir hauptsächlich die Geräte kennen, mit Hilfe derer die Struktur des Gehirns erforscht wird:

Das sind nur Beispiele der Methoden, die wir kennen gelernt haben. Weiter haben wir von Anwendungsmethoden erfahren und von Versuchen mit Probanden, die zum Beispiel Psychologen ausgeführt haben. Die Fragestellung eines Psychologen war, ob man Emotionen auch objektiv berechnen kann. Beim Zeigen von Bildern, die unterschiedliche Stimmungen ausdrücken, wurde einmal der Schweiß gemessen und außerdem im Magnet-Resonanz-Thomographen die Reaktion des Gehirns.

Außerdem wurden uns tote menschliche Gehirne gezeigt, die in 20µ dicke Scheiben geschnitten werden, die dann unter dem Mikroskop untersucht werden, um die einzelnen Gehirnregionen genauer definieren zu können.

Präparierte Gehirne, 42 k

Gehirnpräparate

Aus einem menschlichen Gehirn entstehen 7.000 bis 8.000 Schnitte. Aber bevor es zerschnitten werden kann, wird es in Formalin konserviert. Dann wird es in immer stärker konzentrierte Alkohollösungen eingelegt und zuletzt in Paraphin eingeschlossen, damit es hart genug ist, um geschnitten zu werden. Allein für das Schneiden und aufkleben auf Objektträger benötigt eine Laborassistentin, ohne weitere Beschäftigung ein ganzes Jahr.

Stipendiat mit präpariertem Gehirn, 29 k

Khanh mit präpariertem Gehirn

Am letzten Tag waren wir im Labor. Dort wurde auch mit Ratten experimentiert, da die Hirnareale einer Ratte den menschlichen Hirnarealen relativ ähnlich sind. Wir waren bei der Sektion einer Ratte anwesend, durften später auch selbst eine sezieren. Das entnommene Rattengehirn wurde homogenisiert und abgefüllt, damit es für spätere Versuche zur Verfügung steht.

Es war interessant zu erfahren wie viele Wissenschaftler aus unterschiedlichen Gebieten (Biologie, Medizin, Chemie, Physik, Psychologie) allein in dem medizinischen Bereich in einem Netz zusammenarbeiten und wie groß die Abhängigkeit untereinander ist. Professoren, Doktoren, Doktoranden und Diplomanden arbeiten eng zusammen und alle waren sehr hilfsbereit und offen und haben ihre aktuellen Projekte geschildert.

Gerade bei Doktoranden, die uns über den Stand und die Fragestellung und Aufgabe in ihrer Doktorarbeit informierten, erfuhren wir viel über das jeweilige Studium und die Studienbedingungen des jeweiligen Faches. Anhand der vielen verschiedenen Meinungen und Ratschläge konnten wir uns unter den Studienfächern genauere Vorstellungen machen und unsere späteren Berufsziele genauer festlegen.

Wir hatten im Jülicher Forschungszentrum eine arbeitsintensive und sehr lehrreiche Zeit. Durch das Praktikum erlangten wir tiefe Einblicke in die Funktionsweise und Struktur des Gehirns. Allgemein können wir beide ein Praktikum im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage, insbesondere im Forschungszentrum Jülich, nur empfehlen.

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