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Aufenthalte am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (I)

Praktikumsbericht

Praktikum am dkfz in Heidelberg
vom 18. Juli bis zum 29. Juli 2010

Von Marieke Glashoff

In den Sommerferien 2010 waren Dagrun Hinrichs und ich im dkfz in Heidelberg. An diesem Institut waren vorher noch keine Praktikanten von den Auricher Wissenschaftstagen.

Das Institut liegt sehr zentral in Heidelberg, sodass wir mit der S-Bahn vom Hotel ca. 6 Min. plus 5-10 Min. Fußweg brauchten. Das Deutsche Krebsforschungszentrum wurde 1964 gegründet. Es gibt 2165 Mitarbeiter, davon sind 971 Wissenschaftler, darunter sind 372 Doktoranden und 122 Auszubildende (Stand: 12/2008). Außerdem gibt es viele internationale Gäste wie z. B. aus China. 2008 forschten 164 Gastwissenschaftler aus 44 verschiedenen Nationen im dkfz. Somit kann Fachwissen ausgetauscht und für das Heimatland erworben werden.

2008 hat das dkfz den Nobelpreis für Medizin gewonnen, da die Wissenschaftler die Gebärmutterhalskrebsimpfung entwickelt haben.

Es gibt viele verschiedene Forschungsschwerpunkte, die in unterschiedlichen Gebäuden sind. Wir waren im ATV, d. h. angewandte Tumorvirologie. Dieses ist wieder in verschiedene Abteilungen unterteilt. Wir waren in der Abteilung Genom-Veränderungen und Carciogenese bei Prof. Dr. rer. nat. Lutz Gissmann. Dagrun und ich hospitierten in verschiedenen Arbeitsgruppen. Ich war in der Arbeitsgruppe von Michael Pawlita. Unter seiner Führung sind 15 Mitarbeiter, die ich jedoch nicht alle kennen gelernt habe.

Wir hatten keine bestimmte Aufgabe, die uns zugeteilt war. Wir bekamen viel erklärt, hörten zu und durften bei einigen Versuchen auch mithelfen. Somit gewannen wir einen ersten theoretischen und praktischen Eindruck von molekularbiologischen Arbeiten in der Infektions- und Krebsforschung. Zuerst erhielten wir eine ausführliche Sicherheitsbelehrung. Dann wurden uns die Prinzipien der molekularen Kolonierung, rekombinanten Proteinexpression und des immunchemischen Proteinnachweises mittels SDS-Gelelektrophorese sowie Western-Blot auf Englisch erläutert. Dies findet einmal im Jahr statt.

Ich war an verschiedenen Experimenten beteiligt: Restriktionsverdau, PCR-Amplifikation und Gelelektrophorese von DNA, Elektrotransformation von Bakterien mit Plasmiden, Expression rekombinanter Proteine in Bakterien, Aufschluss von Bakterien mittels Hochdruck-Homogenisierung, Proteinquantifizierung nach Bradford, Antigennachweis mit ELISA, Multiplex-Antikörpernachweis mit Suspensionsarrays (Luminex), Schwanzbiopsien bei transgenen Mäusen, Blutbildanalytik und Tierstallbesuch.

… und Dagrun Hinrichs

Foto der Praktikantin, 21 k

Wie Marieke im oberen Abschnitt erläuterte hat, bekamen wir – dank der Auricher Wissenschaftstage – die Möglichkeit ein zweiwöchiges, berufsbezogenes Praktikum in der Abteilung für Genomveränderung und Carcinogenese am Deutschen Krebsforschungszentrum zu absolvieren.

Somit konnten wir einen umfassenden Einblick in den molekularbiologischen Bereich gewinnen.

Während meines Aufenthalts konnte ich in dem Labor der ATU von Birigt Aengeneyndt verschiedene Themen wie Zell- und Gewebekultur, Histologie, Transgenemäuse und die Produktion sowie Aufreinigung von virusähnlichen Partikeln über Ultrazentrifugation bearbeiten.

Frau Aengeneyndt war während der Praktikumszeit meine „Betreuerin“ und zeigte mir, wie man in Bezug auf die oben genannten Themen folgende Verfahren anwendet:

  1. Umgang mit Zellkulturen
  2. DNA- Extraktion
  3. PCR und ELISA
  4. Paraffinschnitte am Mikrotom
  5. Konzentrationsbestimmung mit Coomassie und
  6. Gradientenultrazentrifugation

Im Forschungszentrum wird aufgrund der internationalen Gäste hauptsächlich Englisch gesprochen, wie auch in meinem Labor. Dort arbeitete u. a. ein Doktor der Biologie aus Italien, der mir alles auf Englisch erklärte.

Fazit

Unser Aufenthalt im dkfz hat uns beiden sehr gut gefallen, da wir viel Neues und Interessantes in diesen zwei Wochen gelernt haben. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit.

Für die Mitarbeiter des dkfz war es jedoch sehr ungewöhnlich, dass Schüler ein Praktikum am dkfz machten und dies für nur knapp zwei Wochen. Gewöhnlich werden viele nationale und internationale Gaststudenten eingeladen, die mindestens für sechs Wochen im Forschungszentrum arbeiten. Es hat wirklich Spaß gemacht, mit so vielen Menschen aus unterschiedlichen Ländern zu arbeiten!

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