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Homepage von Gitta Connemann
Praktikum bei MdB Gitta Connemann
vom 9. bis zum 20. Mai 2005
Von Antje Eckhold
Im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage hatte ich die Möglichkeit, im Mai dieses Jahres ein Praktikum bei der Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann, CDU (Wahlkreis Unterems) zu absolvieren. So durfte ich zwei Wochen lang hautnah miterleben, wie der Arbeitsalltag einer Parlamentarierin in Berlin aussieht, indem ich Frau Connemann zu Ausschüssen, Arbeitsgemeinschaften und Plenarsitzungen begleitete.
Die erste Woche meines Aufenthalts fiel auf eine Sitzungswoche, in der der parlamentarische Betrieb in Berlin in zahlreichen Gremiensitzungen stattfindet. Da Frau Connemann zur Zeit Vorsitzende der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland" ist (die sich, wie der Name schon sagt, mit der Situation von Künstlern und Kultur bzw. dem Thema der Kultur als Staatsziel beschäftigt), konnte ich sogleich mehrere interessante Ausschusssitzungen mitverfolgen. Unter anderem wurden Experten zum Thema Künstlerversicherungen befragt sowie Debatten und Abstimmungen über den ersten Zwischenbericht und die Finanzierung von Expertisen abgehalten. Wie mir Frau Connemann vor Augen führte, muss ein Parlamentarier sich auf sehr vielen unterschiedlichen und komplizierten Gebieten genauestens auskennen, was natürlich mit einem hohen Arbeitsaufwand schon in der Vorbereitung von Ausschüssen oder AGs verbunden ist.
Außer in der Enquete-Kommission ist Frau Connemann ebenfalls Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft „Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft" der CDU/CSU, in der die Vorarbeit für die Parteipolitik auf diesem Gebiet geleistet wird, bevor im entsprechenden parlamentarischen Ausschuss mit den Vertretern anderer Parteien Einigungen erzielt werden müssen. Während meines Besuchs wurden zum Beispiel Themen wie die Milchquoten, die Novellierung des Bundeswaldgesetzes oder aber auch Gesetze zur Schönheitschirurgie behandelt.
Ebenfalls in die Zeit meines Aufenthalts fiel die Abstimmung des Bundestags über die EU-Verfassung sowie die Endphase des Wahlkampfes in Nordrhein-Westfahlen. Für aufregende Debatten im Plenarsaal war also gesorgt, auch wenn ich mehr und mehr miterlebte, dass die eigentliche „Politik" in den Gremien in und zwischen den einzelnen Parteien entworfen und verhandelt wird, und nicht so sehr in Debatten im Parlament.
Antje durfte Frau Connemann zwei Wochen lang über die Schulter schauen
Den zweiten Teil meines Praktikums verbrachte ich hauptsächlich im Büro am Platz der Republik, was mir erlaubte interessante Einblicke in die vielfältige und oftmals mühsame Arbeit einer Abgeordneten und ihrer Mitarbeiter zu gewinnen. So verrichtete ich neben den typischen Praktikantentätigkeiten wie Kopieren, Kaffee-Kochen und Akten-Sortieren auch reizvollere Aufgaben wie zum Beispiel das Zusammenstellen von Informationen für Frau Connemann vor Gesprächen mit Vertretern verschiedener Interessensverbände oder das Beantworten von Bürgeranfragen aus dem Wahlkreis.
Das Praktikum war auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit, ein wenig Luft im Berliner Politikalltag zu schnuppern, und ich kann es anderen an Politik interessierten Schülern nur empfehlen, etwaige Chancen auf Praktika in diesem Bereich wahrzunehmen. Besonders bedanken möchte ich mich noch bei Herrn Stracke für die Vermittlung und sein Engagement!