Praktikum in der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung des BMELV in Berlin
vom 22. Oktober bis zum 2. November 2007
Von Nicole Neemann
Schon mein erster Tag im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) in Berlin war überaus spannend. Im Vorfeld machte ich mir natürlich Gedanken über den Ablauf in solch einem Ministerium, informierte mich im Internet und in Zeitungen über verschiedene Projekte und musste feststellen, dass vor Ort doch alles ganz anders war, natürlich im positiven Sinne.
Mit Bundesminister Horst Seehofer
Mein Arbeitstag begann morgens um 09:00 Uhr. Nachdem ich mich durch die U-Bahn fahrenden Menschenmassen geschlängelt hatte und nach fast einer Stunde Fahrt endlich im BMELV ankam, wurde ich sehr herzlich begrüßt. Als erstes wurden formale Dinge abgeklärt, ein Passierschein beantragt, eine Internetverbindung angemeldet und weitere Details über persönliche Daten besprochen. Danach wurde ich in der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung, dem Referat L1, vorgestellt. Ich bekam einen eigenen Schreibtisch und auch gleich den Pressespiegel, denn eine meiner Aufgaben für die nächsten zwei Wochen sollte darin bestehen, jeden Morgen Artikel über wichtige Ereignisse aus dem bereits zusammengestellten Pressespiegel zu lesen und dann mit auf der täglichen Referatssitzung zu besprechen. Diese fand jeden morgen um 09:30 Uhr statt. Es wurden ebenfalls Termine des Ministers und anstehende Pressekonferenzen besprochen. Außerdem fand montags, mittwochs und freitags die Regierungspressekonferenz im Haus des Bundespresseamtes statt. Der Mittwoch war dabei von besonderer Bedeutung, da dies der Tag der Kabinettsitzung im Bundeskanzleramt ist. Am nächsten Tag ging der „richtige Alltag“ im Büro los.
Ich lernte die unterschiedlichen Aufgabenbereiche der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kennen. In der Presseabteilung kümmern die Mitarbeiter sich um Pressemitteilungen, sprechen Termine mit Journalisten ab, gehen zu den Regierungspressekonferenzen und leiten gelegentlich auch Pressekonferenzen. In der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit werden öffentliche Auftritte geplant, z. B. der Tag der offenen Tür oder die Grüne Woche, Werbeartikel für Messen entworfen und Broschüren erstellt, die den Verbrauchern die neusten Informationen aus der Landwirtschaft und der Ernährung liefern.
In jedem Bereich sind Fachkräfte eingestellt, die für verschiedene Fachgebiete in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verantwortlich sind. In dieser Abteilung bekam ich Aufgaben zugeteilt wie zum Beispiel Sortieren verschiedener Akten, eine Neuzusammenstellung der Verteilerlisten für Broschüren der Bereiche der Agrarwirtschaft oder auch Ernährung.
Für den dritten Tag stand die ELV-Ausschusssitzung um 09:00 Uhr im Bundestag (Paul Löbe-Haus) auf dem Programm. Auf den ELV-Auschusssitzungen treffen sich Vertreter verschiedener Parteien und besprechen neue Gesetzesentwürfe und Projekte für die Öffentlichkeit. An diesem Tag ging es unter anderem um das Ampelsystem, bei dem Für und Wider des Projektes besprochen wurde, und auch um Impfungen gegen das Virus H5N1, das die gefährliche Vogelgrippe auslöst.
Am Donnerstag gab es ein besonderes Highlight. Ich durfte auf die Etage, auf der sich das Ministerbüro befindet. Ich führte ein kleines Interview mit Ulrike Hinrichs, der Pressesprecherin des Ministers und somit auch die Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Exschülerin der BBSII in Aurich. Danach zeigte sie mir die Etage und lud mich für 16:00 Uhr auf ein Interview des Ministers Horst Seehofer und der Zeitung WAZ ein. Ich verfolgte zwei Stunden das Interview, in dem es um Themen wie Energie- und Lebensmittelpreiserhöhung und Arbeitslosengeld II ging. Anschließend genehmigte er mir noch einige Fotos.
Meine erste Woche endete mit dem Besuch der Regierungspressekonferenz. Dort treffen sich die Pressesprecher der Ministerien und die Journalisten, die über politische Themen in Deutschland berichten, um neue aktuelle Themen in der Politik zu besprechen und der Presse Möglichkeiten für Fragestellungen zu geben.
Der zweite Montag begann natürlich schon viel routinierter. Meine Aufgabe bestand darin, eine Zusammenfassung über die Lebensmittelgruppe Foodwatch (Ernährungspolizei) zu schreiben, dazu eine Liste der Themen, die sie bemängelt, und die dazu passenden Expertenmeinungen. Diese Aufgabe beschäftigte mich unter anderem die restliche Woche.
Mittwoch war noch einmal ein Tag, an dem nur Termine außer Haus stattfanden. Morgens waren wir gleich auf einem Vortrag des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel, bei dem es um den Klimaschutz ging. Danach folgte wieder die Regierungspressekonferenz und am Nachmittag waren wir auf einem Kongress über nachwachsende Rohstoffe, bei dem ein Vortrag vom Staatssekretär Gert Lindemann von besonderer Bedeutung war.
Mir hat dieses Praktikum sehr gut gefallen und ich wäre gerne noch länger geblieben. Es hat mir für meine Zukunftspläne und späteren Berufswunsch sehr geholfen. Ich kann daher nur jedem empfehlen, solch eine Möglichkeit wahrzunehmen.