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Auricher Wissenschaftstage –
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Aufenthalte am Bundesinstitut für Risikobewertung, Berlin (I)

Praktikumsbericht

Praktikum am Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin
vom 16. bis zum 27. Oktober 2006
Von Wiebke Grün

Im Rahmen der Auricher Wissenschaftstage durfte ich zusammen mit Ute Clemenz ein zweiwöchiges Praktikum am BfR in Berlin absolvieren. Meine Betreuerin in dieser Zeit war Brigitte Finke, der ich an dieser Stelle noch einmal danken möchte.

Im Mittelpunkt der Arbeit des BfR steht der Mensch als Verbraucher. Mit seiner Arbeit trägt das Institut dazu bei, dass Lebensmittel, Stoffe und Produkte sicherer werden, und hilft somit die Gesundheit der Verbraucher zu schützen. Wir waren in der Fachgruppe untergebracht, die sich unter anderem mit Untersuchungen zur Toxikologie von Bestandteilen aus Bedarfsgegenständen beschäftigt.

Bei der Zellumpflanzung (Vermehrung), 22 k

Zellumpflanzung (Vermehrung)

In der ersten Woche haben wir Arbeitstechniken zur Kultivierung von Zellen des chinesischen Hamsters (V79-Zellen) kennen gelernt. Versuche an Zellen durchzuführen ist eine Methode, mit der man Tierversuche reduzieren kann.

Wir haben Zellen eingepflanzt, das Medium regelmäßig gewechselt und die Zellen vermehrt. Alles musste sehr steril ablaufen und es war schwer, immer darauf zu achten die Vorschriften einzuhalten, damit die Zellen nicht infiziert werden.

Gleichzeitig lernten wir den Umgang mit Methoden und Geräten zur Zellzählung kennen. Die einfachere Methode bestand darin, die Zellen in einer bestimmten Konzentration mit dem Counter (ein Zellzählautomat) zu zählen. Die aufwändigere Methode fand unter dem Mikroskop statt, indem eine Zählkammer mit einem Tropfen gelöster Zellen aufgelegt und dann Kästchen für Kästchen gezählt wurde.

Vor allem das Wachstum der Zellen sollte von uns ermittelt werden. So haben wir eine Wachstumskurve bestimmt, indem wir die Zellzahl in bestimmten Zeitabständen von einer Zelleinsaat genommen und diese graphisch dargestellt haben.

In der zweiten Woche kamen wir in die Abteilung, in der die Gesundheits- und Suchtgefahr durch Wasserpfeifen untersucht wird, da es dazu in letzter Zeit viele Anfragen gab.

Im Rahmen dieser Untersuchung sollte eine Studie entstehen. Hierfür wurden jeweils 10 Nichtraucher, Raucher und Wasserpfeifenraucher gesucht, die 24 Stunden ihren Urin sammeln und abgeben mussten.

Diese Proben mussten wir nun in jeweils zwei kleinere Behältnisse abfüllen, das Volumen bestimmen und einfrieren. Für die weitere Untersuchung werden die Proben an zwei unterschiedliche Institute verschickt, die zwei unterschiedliche Untersuchungen durchführen werden.

Aber nicht nur das war Teil unserer Aufgabe, wir haben außerdem Probengewinnung für Untersuchungen zur Toxizität von Schadstoffen im Rauch der Wasserpfeife durchgeführt. Hierfür arbeiteten wir an zwei verschiedenen Abrauchexperimenten mit unterschiedlichem Zeitregime.

Die Wasserpfeife wurde in verschiedenen Abrauchweisen durch eine Wasserstrahlvakuumpumpe abgeraucht und die Giftstoffe in einem Filter aufgefangen. Dieser Filter wurden in eine Lösung eingelegt und dann zwei Stunden-, vier Stunden- und Übernachtwerte entnommen.

Uns hat das zweiwöchige Praktikum an dem Bundesinstitut für Risikobewertung sehr gut gefallen. Wir haben viele neue Erkenntnisse gewonnen und einen interessanten Einblick in diese Art von Forschung bekommen. Jeder, der die Chance bekommt an einem solchen Stipendiaten Programm teil zu nehmen, sollte diese auf jeden Fall nutzen!

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