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Aufenthalte an der Biologischen Anstalt Helgoland (V)

Praktikumsbericht

Aufenthalt an der Biologischen Anstalt Helgoland
vom 25. März bis zum 5. April 2007
Von Ute Clemenz, Franziska Albers und Wiebke Nadzeika

Stipendiatinnen mit Betreuer, 27 k

Nachdem wir am Montag auf Helgoland angekommen waren, stand uns schon am ersten richtigen Tag unseres Praktikums eine furchterregende Exkursion bevor. Am Dienstag Morgen sollten wir um 07:00 Uhr mit dem Forschungskutter „Uthörn“ auf die raue Hochsee fahren. Der furchterregende Teil dabei waren die Berichte der Forscher und Mitarbeiter am Institut, die uns alle sehr lebhaft erzählten, welche Auswirkungen der Seegang auf der „Uthörn“ hat. Hey, nicht aufhören zu lesen – es war nur halb so schlimm! Und außerdem echt cool die verschiedenen Fische und Krebse kennenzulernen. Da waren kleine Seezungen, Seesterne verschiedenster Arten (Wusstet ihr, dass aus einem weggeworfenen Seesternarm ein ganzer neuer Seestern nachwachsen kann? – Die sehen vielleicht ulkig aus!) und allerlei anderes kleines Getier.

Untersuchung des Fangs, 71 k

Mit den verschiedenen Meeresbewohner konnten wir uns dann im Aquarium näher beschäftigen. Beim Füttern und Pflegen der Auquariumsbewohner mit Plankton und Krabben erfuhren wir von den dramatischen Vorgängen, die sich im Aquarium abspielen. Vor kurzem hatte das S eewolfspaar (Seewölfe sind Fische) des Aquariums seine Eier abgelegt. In der Natur übernimmt das Seewolfsmännchen die Aufzucht der Jungen, das Weibchen hätte sich nicht weiter dafür interessiert und wäre weggeschwommen. Aufgrund der Bedingungen im Aquarium war das Weibchen jedoch dauernd in unmittelbarer Nähe der Eier. Als die Eier zur besseren Aufzucht in ein temperiertes Becken umgesetzt wurden, griff das Weibchen das Männchen an. Dachte sie etwa, das Männchen habe die Eier gefressen? Zur Sicherheit wurde das Weibchen in ein anderes Becken umgesetzt. Einige Tage später sprang das Weibchen aus ihrem Becken und erstickte trotz zahlreicher Wiederbelebungsversuche.

Bei der Arbeit, 28 k

Für den nächsten Tag wurde uns folgendes gesagt: „Heute wollen wir Littorina littorea sezieren und deren Radulae präparieren.“. Alles klar?! Keine Sorge, man kann das auch ohne Fachsprache ausdrücken, wie wir erfuhren bedeutete dieser Satz: „Heute wollen wir Strandschnecken aufschneiden und deren Raspelzungen entnehmen.“ Klingt schon einfacher. Strandschnecken haben raue Zungen, mit denen sie Algen von Steinen „ablecken“ und sich davon ernähren. Diese Zungen heißen Radulae, und wir wollten sie etwas genauer anschauen. Dafür mussten wir zunächst das Schneckenhaus aufknacken und dann die oberste Hautschicht der Schnecke aufscheiden. Dann sucht man mit der Pinzette in der Schnecke nach einem weißen Faden an dessen Ende ein weißer Punkt klebt. Das ist die Radula (für alle Nicht-Lateiner, der Plural heißt Radulae).

Am Mikroskop, 30 k

Wie ihr seht, ist ein Praktikum an der Biologischen Anstalt auf Helgoland sehr interessant und abwechslungsreich.

Falls ihr also Lust bekommen habt auch eines zu machen, haben wir noch ein paar Tipps für euch:

  1. Nehmt Regenjacke, Regenhose, Gummistiefel, Mütze, Arbeitshandschuhe und normale Handschuhe mit!
  2. Nehmt Filme mit!
  3. Schaut euch die Lange Anna und den Lummenfelsen an!
  4. Es gibt ein Schwimmbad, nehmt Badesachen mit!
  5. Fahrt zur Düne und schaut euch die Kegelrobben an (dort darf man auch Baden, ist aber sehr kalt)!
  6. Nehmt einen Fotoapparat mit (und – wenn ihr habt – einen Laptop)!
  7. Denkt dran: Lebensmittel sind auf Inseln immer teuer!
  8. Es gibt sogar zwei Diskos: „Krebs“ und „Evergreen“ – sind aber nicht so toll. :-)

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