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Auricher Wissenschaftstage –
Forum einer dritten Kultur

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Artikel im Anzeiger für Harlingerland – Ostfriesisches Tageblatt vom 17. Januar 2018, S. 9 [1]

Von jenseits des Mikrokosmos bis hin zu fernen Galaxien

VERANSTALTUNG Programm der 28. Auricher Wissenschaftstage vorgestellt – Auftaktveranstaltung am 12. Februar

Foto der Organisatoren der 28. Auricher Wissenschaftstage 2018 mit dem Chef der Sparkasse Aurich-Norden, 33 k

„Wieder eine ausgewogene Mischung hingekriegt“: Die Or­ga­ni­satoren der Wissenschaftstage Josef Antony (l.), Klaus Schüß­ler und Claudia Groen sowie Carlo Grün (r.), der Chef der Sparkasse Aurich-Norden, der Hauptsponsorin. (Foto: Wer­ner Jürgens)

AURICH/WJÜ – „Ich denke, wir haben wieder eine sehr ausgewogene Mischung aus naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Themen hingekriegt“, so der Initiator und Organisator der Auricher Wissenschaftstage Josef Antony. Die Veranstaltungsreihe erlebt in diesem Jahr immerhin bereits ihre 28. Auflage. Und das Programm, das jetzt offiziell vorgestellt wurde, bietet interessante Vorträge von hochkarätigen Koryphäen aus verschiedensten Fachbereichen.

Schon gleich zum Auftakt haben sich die Veranstalter mit Prof. Dr. Anke Boëtius einen buchstäblich ganz dicken Fisch an Land gezogen. Die Meeresbiologin ist seit Herbst vergangenen Jahres Leiterin des Bremerhavener Alfred-Wegner-Institutes für Polar- und Meeresforschung. In ihrem Vortrag, der am 12. Februar im Foyer der Hauptfiliale der Auricher Sparkasse über die Bühne gehen wird, beschäftigt sie sich mit der „Entdeckung der Tiefsee“. Beginn ist um 19.30 Uhr.

Diese Anfangszeit gilt auch für alle weiteren Veranstaltungen, die jedoch, abgesehen von einer Ausnahme, im Auricher Güterschuppen stattfinden werden. Am 19. Februar geht es dort um „Karten im Kopf“. Die Kunsthistorikerin Dr. Tanja Michalsky, die am Max-Planck-Institut in Rom tätig ist, wird darüber referieren, wie sich die Menschen früher ohne Karten orientiert haben.

Spannende Einblicke in „Ferne Galaxien“ möchte der Radioastronom Dr. Axel Weiß vermitteln. Sein Vortrag darüber wird am 21. Februar im Güterschuppen zu hören sein. An gleicher Stelle will am 23. Februar Dr. Andreas Bauer vom Forschungszentrum Jülich Antworten liefern auf die Frage: „Warum müssen wir schlafen?“ und dabei neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung einfließen lassen. Eine für sein Fachgebiet eher ungewöhnliche Herangehensweise hat Prof. Dr. Marcus Junkelmann. Der ist nämlich experimenteller Archäologe, was bedeutet, dass er gerne Materialprüfungen getreu dem Vorbild eines Thor Heyerdahl durchführt und zum Beispiel in eine römische Infanterieausrüstung schlüpft, um deren Funktionsweise sozusagen leibhaftig zu untersuchen. Ausgestattet in solcherlei voller Montur hat er bereits eine Alpenüberquerung vollzogen. Und genau darüber wird er auch am 27. Februar im Rahmen seines Beitrags für die Auricher Wissenschaftstagen sprechen.

„Translationale Forschung: Wie personalisierte Medizin die Therapie von morgen verändert“, lautet die etwas sperrige Überschrift des Vortrags am 1. März im Güterschuppen von Prof. Dr. Matthias Geyer. Dahinter verbirgt sich allerdings der durchaus wichtige und zukunftsweisende Ansatz, wie Grundlagenforschung und individuelle Bedürfnisse von Patienten am besten miteinander in Einklang zu bringen sind.

Ein traditioneller Schwerpunkt der Auricher Wissenschaftstage ist das Thema Religion, dem sich dieses Jahr zwei Veranstaltungen widmen. So wird Dr. Kathrin Klausing am 5. März etwas über das „Menschenbild im Islam“ erzählen. Die Wissenschaftlerin ist vor rund 17 Jahren zum Islam konvertiert und hat sich eingehend mit dem Frauenbild in ihrer Glaubensgemeinschaft beschäftigt. „Das Versprechen vom Glück“ ist Gegenstand des Vortrags, der am 7. März im Güterschuppen stattfindet. Halten wird ihn der Theologe Prof. Dr. Michael von Brück, der zudem auch Zen- und Yoga-Lehrer ist.

Am 13. März werden die Auricher Wissenschaftstage für eine Veranstaltung in die Aula der Auricher Berufsbildenden Schulen ausweichen. Dort dreht sich dann alles um „Mikroskopie in die vierte Dimension“. Als Gastreferent ist dazu Prof. Dr. Ferenc Krausz vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik der Ludwig-Maximilian-Universität in München eingeladen. Dessen Domäne ist die sogenannte Attosekundenphysik, bei der man sich mit kleinsten Prozessen noch jenseits des Mirkosekundenbereiches auseinandersetzt. Damit können bestimmte Abläufe innerhalb von Zellen näher untersucht werden, was zum Beispiel für die Krebsforschung ungemein hilfreich ist.

Zum krönenden Finale der 28. Auricher Wissenschaftstage steht schließlich und endlich noch einmal ein historisches Thema im Fokus. Prof. Dr. Manfred Jakubowski-Tiesen von der Göttinger Georg-August-Universität wird am 15. März über die „Weihnachtsflut von 1717“ referieren.

Die Karten für sämtliche Veranstaltungen der Auricher Wissenschaftstage sind, wie immer, kostenlos. Am einfachsten und schnellsten können sie über das Internet unter der folgenden Adresse bestellt und reserviert werden @ www.auricher-wissenschaftstage.de/karten.htm

Anmerkung

[1]

Eine E-Paper-Version des Artikels ist ebenfalls verfügbar.

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